Wer steigt auf? Wer geht in die Barrage? Wer landet auf dem wertlosen Rang 3? Die letzten Aufstiegstrainern von Aarau, Winterthur und Schaffhausen verraten ihr damaliges Erfolgsrezept – und tippen die Schlussrangliste des Challenge-League-Spitzentrios.
René Weiler
Aus Japan, wo er die Kashima Antlers trainiert, verfolgt René Weiler den Aufstiegskampf. Er hat schon für alle drei Teams des Spitzentrios gearbeitet hat – am erfolgreichsten für den FC Aarau, den er 2013 in die Super League führte. Gerne erinnert er sich zurück: «Es hatte damals viele gute Typen im Team und im Verein, wir haben uns alle jeden Tag gerne gesehen. Durch unseren Erfolg sind dann immer mehr Fans ins Stadion gekommen.» Apropos Stadion: Weiler liebt das baufällige Brügglifeld. «Es muss nicht immer alles modern sein. Die Teams in der Super League würden sich sicher auf den FC Aarau freuen. Dort zu spielen, macht auch als Gegner Spass», sagt er. Der FC Aarau hat als einziger Verein schon zu Saisonbeginn den Aufstieg zum Ziel ausgerufen – für die einen Grössenwahn, für Weiler nachvollziehbar: «Mit dem angeblich grössten Budget in der Liga ist das alles andere als vermessen.» Und Weiler glaubt daran, dass der FCA am letzten Spieltag den Aufstieg perfekt macht.
Weilers Schlussrangliste: 1. Aarau 2. Winterthur 3. Schaffhausen
Adi Noventa
Nach dem Abstieg 1983 ist für den damaligen Winterthur-Trainer Adi Noventa klar: Sofort wieder zurück in die Nationalliga A (heute Super League). Das gelang dann auch dank eines speziellen Erfolgsrezepts: Vor jedem Spiel traf sich die Mannschaft in einer Bar. 1985 stieg Winti erneut ab und ist seither – mit Ausnahme eines einjährigen Abstechers in die 1. Liga – zweitklassig. Noventa: «Der Klub hat zuletzt ein wenig zu fest auf Kult statt auf sportliche Ambitionen gesetzt. Das hat sich unter Alex Frei zwar geändert, ich habe aber das Gefühl, dass dieser kultige klub und der fordernde Frei nicht ganz zusammenpassen.» Gut möglich, dass Noventa Recht bekommt: Frei steht vor dem Absprung, soll in Basel Trainerkandidat Nummer eins sein. Löst er Noventa als bis dato letzten Aufstiegstrainer ab? «Ich fiebere mit und drücke die Daumen. Aber ich denke, dass Tabellenführer Aarau das Momentum ausnützt.» In der Barrage hätte Winti gegen Luzern keine Chance, gegen GC aber eine sehr gute. Zu Schaffhausen sagt Noventa: «Die nützen in der Super League niemandem etwas.»
Noventas Schlussrangliste: 1. Aarau 2. Winterthur 3. Schaffhausen
Jürgen Seeberger
Das Aufstiegsteam des FC Schaffhausen in der Saison 2003/04 wurde getragen von einheimischen Spielern. Seeberger, damals Trainer, sagt: «Ogg, Pesenti, Leu – das waren Ikonen. Wir hatten viel Schaffhauser Flair im Team.» Aktuell stammt kaum ein Spieler ein aus der Region – die Meinung, dass der FCS wegen des Lokalspirits vor 18 Jahren mehr Publikum als heute (Schnitt 1282) hatte, ist indes eine Mär. Seeberger: «Das ist das Los der Grenzstadt Schaffhausen. Bei uns waren die Zahlen auch dreistellig. Erst in der Super League kamen dann mehr Leute.» Die aktuelle Mannschaft hätte jedoch mehr Fans im Stadion verdient, denn sie habe sich im Schatten der Konkurrenz richtig gut entwickelt. «Sportlich wird im Klub hervorragend gearbeitet. Den Abgang von Murat Yakin und den Verlust guter Spieler haben sie gut kompensiert», so Seeberger. In seiner Schlussrangliste landet Schaffhausen zwar auf Rang 3, doch abschreiben sollte man die Munotstädter nicht: «Wir haben so oft an letzten Spieltagen verrückte Dinge gesehen – das ist auch dieses Mal möglich.»
Seebergers Schlussrangliste: 1. Aarau 2. Schaffhausen 3. Winterthur
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 14 | 14 | 28 | |
2 | FC Etoile Carouge | 14 | 6 | 26 | |
3 | Neuchatel Xamax FCS | 14 | -3 | 22 | |
4 | FC Aarau | 14 | 5 | 21 | |
5 | FC Vaduz | 14 | -2 | 20 | |
6 | FC Wil | 14 | 4 | 18 | |
7 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 14 | 6 | 16 | |
8 | AC Bellinzona | 14 | -7 | 16 | |
9 | FC Schaffhausen | 14 | -5 | 15 | |
10 | FC Stade Nyonnais | 14 | -18 | 10 |