«Er hat als Co-Trainer eigene Interessen verfolgt!»
Neumayr greift Aarau-Trainer Keller an

Ex-Spieler Markus Neumayr wirft Aarau-Trainer Stephan Keller vor als Co-Trainer nicht loyal gewesen zu sein. Das sagen Sportchef Burki und Keller zu den happigen Vorwürfen.
Publiziert: 01.12.2020 um 21:00 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2021 um 16:26 Uhr
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Ex-Aarau-Star Neumayr attackiert Aarau-Trainer Stephan Keller.
Foto: freshfocus
Michael Wegmann

Im Juli, einen Tag nach der Entlassung von Trainer Patrick Rahmen, hat auch Markus Neumayr den Klub per sofort verlassen. In einem Interview mit Nau.ch erklärt nun Neumayr weshalb und schiesst dabei scharf auf den neuen Aarau-Trainer Stephan Keller. Dieser habe sich davor als Assistenztrainer alles andere als loyal gegenüber Rahmen verhalten, so der 34-jährige Ex-Regisseur. «Ich erwarte von einem Co-Trainer, dass er seinen Cheftrainer bedingungslos unterstützt und im Training nicht schlechte Stimmung verbreitet, weil er seine eigenen Interessen verfolgt», sagt Neumayer.

Und: «Wenn man gemeinsam in ein Boot steigt, sollten alle in dieselbe Richtung paddeln, Keller hat dies nicht gemacht. (…) Dass Keller dann Trainer des FC Aarau wurde, nachdem er zuvor freigestellt worden war, hat mich sehr überrascht.» Dass er mit Kellers Werten «wenig bis gar nichts» anfangen könne, habe er auch so in einem Gespräch mitgeteilt, sagt Neumayr.

«Er war immer loyal»

Sportchef Sandro Burki, der Rahmen entlassen und Keller aus Holland zurückgeholt und mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet hat, meint zu Neumayrs Vorwürfen: «Stephan hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er früher oder später Cheftrainer werden will, sobald er die Uefa-Pro-Lizenz abgeschlossen hat. Aber er hat nie am Stuhl von Paddy gesägt. Er ist und war immer zu hundert Prozent loyal.»

Burki kann nicht verstehen, weshalb Neumayr, der mittlerweile als Spielertrainer beim Erstligisten FC Linth 04 engagiert ist, jetzt mit Keller abrechnet. «Warum er Monate später Aussagen tätigt, die nicht wahr sind, weiss ich nicht. Wir beim FC Aarau wollen und werden nicht nachtreten.»

Keller nimmt Stellung

Und was meint Keller zu den happigen Vorwürfen? «Ich wünsche Markus Neumayr alles Gute zum Start seiner Trainerkarriere.»

Wie er seine Rolle als Co-Trainer gesehen hat, sagte er bei seiner Ernennung zum Cheftrainer in der «Aargauer Zeitung»: «Meine Meinung habe ich stets eingebracht. Ich war als Assistenztrainer kein Co-Pilot, der schweigt, wenn der Chef in die Felswand zu fliegen droht.» Darin bezeichnete er sein Verhältnis zu Rahmen übrigens auch als gut und antwortete auf die Frage, ob er eher Laptop- oder Instinkttrainer sei: «Ich passe in keine Schublade, ich bringe den ganzen Schrank mit.» Neumayr und Keller, Freunde werden die beiden wohl nie mehr. Oder wie sagt es Neumayr? «Manchmal ist man im Leben nicht füreinander bestimmt.»

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