Wird der FCB noch Meister?
… und weitere heisse Fragen zum Fehlstart

Der FCB ist so schlecht gestartet wie seit 11 Jahren nicht mehr. Die Antworten zum rotblauen Tiefflug.
Publiziert: 01.12.2020 um 00:54 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2020 um 14:42 Uhr
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Basels Ciriaco Sforza muss Lugano-Coach Maurizio Jacobacci am vergangenen Wochenende zum Last-Minute-Sieg gratulieren.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
Stefan Kreis

Sie stehen nach Abpfiff nur wenige Meter von­einander entfernt, und doch könnten sie an diesem Sonntag nicht weiter auseinanderliegen. Hier Ciriaco Sforza, der in seinen ersten elf Pflichtspielen als Trainer fünf verloren hat. Dort Lugano-Coach Maurizio Jacobacci, der in den letzten 17 (!) Spielen kein einziges Mal bezwungen wurde.

Gegen Basel reicht ein Last-Minute-Treffer von Bottani, um den FCB auf Platz 5 zu schiessen. So schlecht sind die Bebbi zuletzt vor elf Jahren gestartet. BLICK liefert die wichtigsten Antworten zur rotblauen Krise.

Wird der FCB noch Meister?

Es spricht nichts dagegen. Zwar liegt die Elf nach acht Spielen schon acht Zähler hinter YB, aber die Saison wird, wegen ­Corona, zur Roulette-Runde werden. Basel hat im Gegensatz zu YB keine Doppelbelastung. Und ein Kader, das – wenn Zuffi und Xhaka zurückkehren – über meisterliches Potenzial verfügt. Die Statistik spricht ebenfalls nicht gegen den FCB. 2009 hatte man zum selben Zeitpunkt ­einen Zähler weniger auf dem Konto, jubelte am Ende aber doch noch vom Barfi-Balkon.

Ist die Abwehr schwächer als noch vor einem Jahr?

Ja. Weil der FCB mit Jonas ­Omlin (Montpellier) den besten Goalie der Liga verloren hat. «Jesus» nannten ihn seine Mitspieler, weil er allein durch seine Präsenz für ­Sicherheit in der Defensive sorgte. Nachfolger Djordje Nikolic (23) hat zwar grosses Potenzial, aber er ist noch jung und hat in den vergangenen Monaten Fehler gemacht. Auch Heinz Lindner ist ein guter ­Goalie, an Omlin aber kommt er ebenfalls nicht heran.

Findet Sforza in die Spur?

Ja. Es ist noch viel zu früh, um den Stab über den neuen FCB-Coach zu brechen. Der Mann musste bereits zwei Wochen nach seinem Amtsantritt in sein erstes Pflichtspiel steigen, hatte so gut wie keine Vorbereitung. Klar, fünf Pleiten in elf Spielen (inkl. Peinlich-Euro-Aus gegen Sofia) ist eine katastrophale ­Bilanz, trotzdem sitzt Sforza fest im Sattel. Weil er sich nicht scheut, auf Junge zu setzen. Weil eine offensive Handschrift erkennbar ist. Weils nicht am fehlenden Willen, sondern an den fehlenden Kräften liegt. ­Regelmässig brechen die Basler in der Schlussphase ein, ein Problem, das Sforza schnell in den Griff bekommen muss.

Sonst wird aus dem Fehlstart schon bald eine Krise. Und dann steht auch Sforza nicht mehr unter Heimatschutz. Umbruch hin, kurze Vorbereitung her.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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