Schon länger kriselt es in der Ehe zwischen dem FC Aarau und Alex Frei (44). Was Blick schon in der Winterpause publik machte, bestätigte FCA-CEO Sandro Burki (38) letzte Woche in der «Aargauer Zeitung». «Das ist ein Thema, das wir mit allen Beteiligten und Entscheidungsträgern sehr offen diskutieren. Aber ich kann jetzt keine Garantien abgeben», antwortet Burki auf die Frage, ob Frei im Sommer noch Trainer sei.
Blick weiss: Die Trennung zwischen Frei und dem FCA ist beschlossene Sache. Spätestens Ende Saison ist Schluss. Öffentlich bestätigen will das zurzeit weder die eine noch die andere Partei. Auf Nachfrage sagt Sportchef Elsad Zverotic: «Es wurde genug zu diesem Thema gesagt, ich möchte mich nicht weiter äussern.»
Erstmals nimmt Alex Frei Stellung
Gegenüber Blick nimmt auch Alex Frei erstmals Stellung zum Trainerpuff – und sagt: «Es ist richtig, dass sich beide Seiten Gedanken über die Zukunft machen.» Dass sowohl der Nati-Rekordtorschütze (42 Tore in 84 Länderspielen) als auch der FCA auf Klartext verzichten, dürfte daran liegen, dass im Hintergrund die Auflösungsverhandlungen zum bis 2025 gültigen Vertrags laufen.
Bereits geistern mögliche Nachfolger durchs Brügglifeld. Etwa Luzerns U21-Trainer Michel Renggli (44), der bereits im letzten Sommer Trainerkandidat in Aarau war. Ebenfalls ein Thema sein soll Ognjen Zaric (35), der Assistent von Patrick Rahmen beim FC Winterthur.
Doch zurück zu Frei. Und zur Frage: Warum ist die Liebe zwischen ihm und dem FC Aarau, die im vergangenen Sommer so stürmisch begann, bereits wieder erloschen?
Was ist Alex Frei überhaupt vorzuwerfen?
Sportlich ist Frei der riesige 17-Punkte-Abstand zum Tabellenzweiten FC Thun vorzuwerfen – die Berner Oberländer verfügen über ein ähnlich starkes Kader wie Aarau. Andererseits: Der Aufstieg war zu Beginn der Saison nicht das Ziel. Zum gleichen Zeitpunkt in der vergangenen Saison stand der FCA punktemässig und in der Tabelle schlechter da als heute. Dazu sind unter Frei Talente zu Stammspielern gereift und es wurde Transferwert generiert, auf den der finanziell angeschlagene Klub im Sommer angewiesen ist.
Atmosphärisch soll gemäss Burki ebenfalls alles bestens sein: «Zwischenmenschlich funktioniert es hervorragend zwischen uns. Unsere Gesprächskultur ist sensationell. Er ist echt ein umgänglicher Typ. Leider haben viele Menschen, die ihn nicht kennen, ein falsches Bild von ihm.»
Neue Transferstrategie als Streitpunkt
Also warum dann die Trennung? Die Ernennung in der Winterpause von Ex-Spieler und -Kaderplaner Elsad Zverotic (37) zum Sportchef ging einher mit einer neuen Strategie: Ab sofort hat der Trainer beim FCA wenig bis kein Mitspracherecht in Transferfragen. Analog zum früheren Erfolgsmodell des FC Basel in der Ära Bernhard Heusler.
Die Meinungen darüber, ob das die richtige Strategie für den FC Aarau ist, gehen gemäss Blick-Infos zwischen Frei und den Klubverantwortlichen weit auseinander. Das dürfte der Hauptgrund sein für die bevorstehende Trennung, die bald auch von offizieller Seite bestätigt werden dürfte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 14 | 14 | 28 | |
2 | FC Etoile Carouge | 14 | 6 | 26 | |
3 | Neuchatel Xamax FCS | 14 | -3 | 22 | |
4 | FC Aarau | 14 | 5 | 21 | |
5 | FC Vaduz | 14 | -2 | 20 | |
6 | FC Wil | 14 | 4 | 18 | |
7 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 14 | 6 | 16 | |
8 | AC Bellinzona | 14 | -7 | 16 | |
9 | FC Schaffhausen | 14 | -5 | 15 | |
10 | FC Stade Nyonnais | 14 | -18 | 10 |