Beim FC Thun läufts. Wettbewerbsübergreifend sind die Berner Oberländer seit fünf Partien ungeschlagen. Nun wartet im Schweizer Cup ein Leckerbissen. Das Derby gegen den grossen Kantonsrivalen YB steht an. «Es wird ein Fest», ist sich Dimitri Oberlin (25) sicher.
Die Rollen sind klar verteilt. «Wir sind die Kleinen», stellt der Thun-Stürmer klar. Doch das Derby ist für ihn längst nicht nur aus Klub-Perspektive von Relevanz. Auch persönlich fiebert er dem Spiel entgegen. «Ich freue mich darauf, wieder auf einer solchen Bühne zu spielen.»
Erinnerungen an den Turbo-Sprint
Lange ist es her, als Oberlin auf einem noch viel grösseren Schauplatz – der Champions League – für Furore gesorgt hat. Wir schrieben das Jahr 2017. Gegen Benfica war es, als er eine Ecke der Portugiesen mit dem Kopf klärt und dann den Turbo zündet. Er läuft in Windeseile über den Platz und schliesst zum momentanen 2:0 ab. Die Fussball-Welt lag ihm zu Füssen.
Doch Oberlins Karriere nahm nicht den gewünschten Lauf. Es folgte Wechsel auf Wechsel, bis er im letzten Sommer zum FC Thun auf Leihbasis anheuerte. Im Berner Oberland geht es ihm so gut wie lange nicht mehr. «Es ist der Hammer hier», schwärmt er, als er von seinem Leben am Thunersee erzählt. «Ich freue mich jeden Tag aufs Neue.»
«Hammer» war es definitiv nicht überall in Oberlins Karriere. «Zwischenzeitlich habe ich die Liebe zu diesem einfachen Sport verloren», gesteht er. Seine Erklärung dafür ist simpel. «Ich bin mit Fussball als Hobby aufgewachsen. In dieser Zeit habe ich mich in diesen Sport verliebt. Als Profi habe ich dann eine andere Seite des Fussballs kennengelernt.»
Oberlin kickt wieder mit Leidenschaft
Es werde viel geredet. Das müsse man ausblenden. «Doch während meiner Zeit bei Basel wurde es schwer. Du wirst quasi zum Zuschauer von deinem eigenen Leben.» Inzwischen hat Oberlin gelernt, damit besser umzugehen.
Und unter Trainer Mauro Lustrinelli hat er sogar die Liebe zum Fussball wiedergefunden. «Wenn dieses Gefühl in meinem Herzen bleibt, ist es mir egal, wo ich spiele.» Tief in ihm drin sei der Wille immer noch da, wieder auf Top-Niveau zu kommen.
Im Berner Oberland steht der Waadtländer noch bis Sommer unter Vertrag. Dann endet der Leihvertrag mit Servette. Für ihn ist aber klar. «Wenn ich die Möglichkeit habe, wieder hierherzukommen, werde ich nicht Nein sagen.» Bis dahin, will Oberlin mit Thun ein Cup-Märchen schreiben. «Wir werden alles geben, um gegen YB zu gewinnen!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Thun | 18 | 13 | 33 | |
2 | FC Etoile Carouge | 18 | 5 | 30 | |
3 | FC Aarau | 18 | 8 | 29 | |
4 | FC Vaduz | 18 | 0 | 28 | |
5 | FC Wil | 18 | 5 | 25 | |
6 | Neuchatel Xamax FCS | 18 | -6 | 25 | |
7 | AC Bellinzona | 18 | -6 | 21 | |
8 | FC Stade Nyonnais | 18 | -16 | 18 | |
9 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 17 | 4 | 17 | |
10 | FC Schaffhausen | 17 | -7 | 16 |