Derzeit findet in Baden eines der grössten Volksfeste der Schweiz statt: die Badenfahrt. Nicht präsent am 100-Jahr-Jubiläum des Traditionsanlasses ist der FC Baden, der im Frühjahr überraschend den Aufstieg in die Challenge League geschafft hat. Und das, obwohl die Badener auf den Goodwill der Bevölkerung angewiesen sind.
Die aufgrund des Aufstiegs zwingend erforderliche Erneuerung der Lichtanlage im Stadion Esp kostet knapp eine Million Franken. Der Klub will 100'000 Franken aus dem Crowdfunding beisteuern, was bis Ende September erreicht werden soll. Bislang sind allerdings erst 28'000 Franken an Spenden eingegangen. Nicht so viel wie erhofft, sagt Präsident Heinz Gassmann (71).
Aufwand und Ertrag stimmen nicht überein
Dass der lokale Fussballclub nicht an der Badenfahrt präsent ist, hat mehrere Gründe. Letztmals nahm der FCB 2007 am Volksfest teil, am Ende resultierte im Budget des damaligen Erstligisten knapp eine schwarze Null, was auch mit dem schlechten Wetter zusammenhing. «Es war ein Riesenkraftakt für uns alle», erinnert sich Gassmann. Eine neuerliche Teilnahme war aus Sicht des Präsidenten und des Vorstands «ein Ding der Unmöglichkeit». Einerseits läuft der komplette Spielbetrieb, andererseits ist der personelle Aufwand riesig, das finanzielle Risiko gross. «Dafür braucht man Profis, zumal die Vorbereitungen zwei bis drei Jahre dauern.»
Hinzu kommt, dass der FC Baden im letzten Jahr bereits sein 125-Jahr-Jubiläum feierte und an Auffahrt die AFV-Cuptage austrug. Rund 4500 Zuschauer besuchten die Spiele. Ein Riesenhighlight nebst vielen Aktivitäten im Jubiläumsjahr. Aber auch da resultierte kaum ein Gewinn. «Wir sind an unsere Grenzen gestossen», so Gassmann. Auch deshalb wollte der Präsident und seine Crew den Vereinsmitgliedern nicht noch ein weiteres Grossereignis zumuten, zumal aufgrund des überraschenden Aufstiegs in die Challenge League sowieso alle stark gefordert sind.
Ziel: Klassenerhalt
Mit einem Punkt aus vier Spielen ist der Auftakt in die neue Saison für die mit einem Budget von 1,5 Millionen Franken operierenden Aargauer nicht nach Wunsch geglückt. Gassmanns Rechnung für den Ligaerhalt ist simpel: pro Spiel ein Punkt im Schnitt. Immerhin sind in den beiden Heimspielen mehr Zuschauer als die kalkulierten 1400 pro Partie gekommen – deren 1850.
Das Volksfest in der Stadt geniessen die Spieler und Vereinsmitglieder im privaten Rahmen. Auch FCB-Präsident Gassmann stattet dem Fest den einen oder anderen Besuch ab. Sei es an einem Medientalk zum Auftakt des zehntägigen Anlasses, mit seinen drei Enkelkindern auf der Chilbi oder an einem der beiden Festumzüge. Der zweite findet am Sonntag um 12 Uhr statt, im Anschluss empfängt um 14.15 Uhr der FCB den FC Wil. Dann soll der erste Dreier her. Es wäre aus Sicht von Gassmann der perfekte Abschluss der Badenfahrt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 14 | 14 | 28 | |
2 | FC Etoile Carouge | 14 | 6 | 26 | |
3 | Neuchatel Xamax FCS | 14 | -3 | 22 | |
4 | FC Aarau | 14 | 5 | 21 | |
5 | FC Vaduz | 14 | -2 | 20 | |
6 | FC Wil | 14 | 4 | 18 | |
7 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 14 | 6 | 16 | |
8 | AC Bellinzona | 14 | -7 | 16 | |
9 | FC Schaffhausen | 14 | -5 | 15 | |
10 | FC Stade Nyonnais | 14 | -18 | 10 |