Er hätte einfach Gennaro Gattuso anrufen können, wenn er Infos haben wollte, wie es so sein würde, im wilden Wallis. Er und Fabio Grosso sind 2006 gemeinsam Weltmeister geworden.
Nun ist der eine über den holprigen und komplizierten Start als Spielertrainer des FC Sion gut situierter Serie-A-Trainer geworden, der Napoli unlängst zum Cupsieg gegen Juventus Turin geführt hat. Derweil die Karriere des auch 42 Jahre jungen Fabio Grosso noch nicht so richtig in die Gänge gekommen ist. Das soll nun in Sion geschehen.
Trainer-Start bei Juventus
Der gebürtige Römer Grosso startete seine Karriere bei seinem letzten Aktivklub: Juventus. Er trainiert drei Jahre lang die Primavera, also die U23. Sein erster Posten als Chef eines Aktivteams ist jener bei Serie-B-Klub Bari, wo der Erfolg überschaubar bleibt. Dasselbe gilt für Hellas Verona, auch in der Serie B. Hier wird er im Gegensatz zum Engagement in Bari entlassen. Er übernimmt dann Brescia in der Serie A als Feuerwehrmann, wird nach drei Niederlagen aus drei Spielen durch den geschassten Vorgänger Eugenio Corini ersetzt. Das war im Dezember 2019. «Und das war kompliziert», so CC. «Mit Mario Balotelli im Team ist es immer kompliziert.» Nun also Sion. Wie wenn es mit CC als Präsidenten unkomplizierter wäre.
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Parallelen zu Weltmeister-Trainer Lippi
Trotz des statistisch noch nicht gloriosen Palmarès – CC ist von ihm überzeugt. «Er kann einer werden wie Weltmeister-Trainer Marcello Lippi. Er ist ein ähnlicher Typ, und auch sein Karriereverlauf zeigt Parallelen.» In der Tat: Lippi startete in den Serien C1 und C2 bei Pontedera, Siena, Pistoiese und Carrarese – sehr mittelmässig …
CC freut sich darüber, dass es ihm gelang, den Coup bis zuletzt unter dem Deckel zu halten. «Ich habe Grossos Karriere schon lange verfolgt. Bis kurz vor der Unterschrift bei mir war er noch mit La Spezia in Verbindung gebracht worden.»
Und Grosso hat einen grossen Vorteil gegenüber Vorgänger Paolo Tramezzani, dessen Lohnvorstellungen gemäss CC überrissen gewesen seien: «Er spricht sehr gut Französisch, weil er vier Jahre bei Lyon spielte.» Okay, es waren zwei. Aber er war dort. Dafür weiss CC genau, wie lange Grosso unterschrieben hat: bis Ende Saison.