Erst wurde die Nati kritisiert, jetzt gefeiert
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Blick Kick zur EM-Kampagne:Erst wurde die Nati kritisiert, jetzt gefeiert

Sascha Ruefer im Blick Kick
«Eine zerrüttete Mannschaft hätte das nicht geschafft»

Im Blick Kick zieht die Expertenrunde Fazit zur EM-Kampagne der Schweizer Nati. Für SRF-Kommentator Sascha Ruefer ist sportlich alles gut. Im Umfeld könne aber noch etwas getan werden.
Publiziert: 04.07.2021 um 10:24 Uhr
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Aktualisiert: 04.07.2021 um 14:04 Uhr
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Sportlich dürfe die Nati stolz sein, meint SRF-Kommentator Sascha Ruefer.
Foto: TOTO MARTI

«So wie das ganze Spiel verlaufen ist und wir so nah dran am Halbfinal waren und es leider nicht gereicht hat – da macht man sich auch selber Vorwürfe.» Die Enttäuschung über das knappe Out der Nati im Viertelfinal steckte Manuel Akanji am Samstag beim Empfang der EM-Helden immer noch in den Knochen.

«Das ist verständlich», meint SRF-Kommentator Sascha Ruefer im Blick Kick, «es braucht eine Weile, bis man diese Emotionen wieder los wird. Am Schluss wird man sehen, dass man stolz auf diese Leistung sein kann.»

Auch Ex-Basel-Coach Thorsten Fink hat die Schweizer Nati positiv wahrgenommen: «Die Fans würden nicht kommen, wenn sie nicht gut gespielt hätten. Sie haben sich immer mehr ins Turnier hineingesteigert. Am Anfang haben sie Probleme gehabt – grade in der Gruppenphase, wenn man dann aber weiter kommt, ist das in Ordnung. Gegen die Top-Mannschaften haben sie hervorragend gespielt.»

«Unter dem Strich alles gut»

Ruefer kommentiert seit 2008 die Spiele der Nati und hat die Mannschaft auch an dieser Euro – so nah wie es die Situation erlaubte – verfolgt. Die Hürde Achtelfinal wurde endlich überwunden. Somit ist doch alles in Butter? Der SRF-Mann: «Mit dem sportlichen Abschneiden kann man zufrieden sein. Wenn du als Schweizer Nationalmannschaft den Viertelfinal erreichst, dann erreichst du etwas, was du bis jetzt nicht erreicht hast. Dann kann man unter dem Strich sagen: alles gut. Das soll auch so sein – in der Aussenwahrnehmung.»

Denn innerhalb des Verbandes müsse diese Endrunde sicherlich nochmals aufgearbeitet werden. «Es ist nicht alles top gewesen. Aber das macht nichts. Man kann an dem wachsen und die Mannschaft hat gezeigt, wozu sie fähig ist. Die Leistungen gegen die Franzosen und Spanier kann man nicht als zerrüttete Mannschaft bringen», so Ruefer. Die Mannschaft sei intakt und der Trainer habe die Mannschaft weitergebracht.

Früchte jahrelanger Arbeit

«Der Viertelfinal-Einzug ist kein Zufallsprodukt, sondern etwas, das man sich während vielen Jahren erarbeitet hat», zieht der 49-Jährige Fazit. Diese Arbeit im Verband wird jetzt aber weitergehen müssen. Einerseits im Sportlichen, wo die Ziele sicherlich erreicht wurden.

Aber im Umfeld sieht Ruefer noch Luft nach oben: «Für mich ist nicht ganz verständlich, dass es wieder diese Nebenschauplätze gegeben hat. Diese Tattoos, diese Autos und der Coiffeur. Warum muss dies an die Öffentlichkeit kommen und derart breit geschlagen werden. Der Schwarze Peter nur den Medien zuzuschieben, ist viel zu einfach. Man könnte diese Sachen anders moderieren und dort noch etwas professioneller werden.» (smi)

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