Der 70. Fifa-Kongress wird wegen der Corona-Pandemie virtuell abgehalten. Er dauert nur etwas über 100 Minuten.
Dabei verteidigte Präsident Gianni Infantino die Treffen mit Bundesanwalt Michael Lauber. Gleich in seiner Begrüssungsrede war es dem Präsidenten des Fussball-Weltverbandes ein Anliegen, Aufklärung zu leisten.
Fifa von den alten, toxischen Werten befreien
«Warum habe ich den Bundesanwalt getroffen?», fragte Infantino rhetorisch in seiner 33-minütigen Rede: «Weil es meine Pflicht war! Weil ich die Fifa von den alten, toxischen Werten befreien wollte.» Wegen der nicht protokollierten Treffen, die 2016 und 2017 stattfanden, läuft in der Schweiz ein Strafverfahren gegen Infantino, der sich ungerecht behandelt fühlt.
«Am Schluss wird man sehen, dass diejenigen, die mit erfundenen Verschwörungstheorien Schaden anrichten wollen, von ihrer eigenen Torheit eingeholt und entlarvt werden», sagte er.
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Laut Infantino sollten die Treffen «zur lückenlosen Aufklärung beitragen». Bereits vor einem Monat war die Fifa-Ethikkommission Infantino zur Seite gesprungen. Das Gremium hatte seine Voruntersuchung gegen Infantino aufgrund «mangelnder glaubhafter Beweise» eingestellt.
Infantino sagte am Freitag, die Treffen seien wichtig gewesen, «um aufzuklären, dass die neue Fifa meilenweit weg ist von der alten. Vergessen Sie nicht, dass die Fifa das Opfer von korrupten Offiziellen war.» Man müsse sich der Vergangenheit annehmen, um in eine erfolgreiche Zukunft aufbrechen, meinte er.
Weitere Treffen in den USA
Danach stellt sich Fifa-Präsident Gianni Infantino den Medien, sagt: «Für mich ist das Ganze absurd. Niemand kann in der Schweiz den höchsten Staatsanwaltschaft treffen, um zwielichtige Machenschaften abzuschliessen.» In den USA traf sich Infantino zuletzt mit William Barr, dem Generalbundesanwalt der Vereinigten Staaten. «Ich habe ihnen gedankt, dass sie die Fifa gerettet haben», so Infantino. Auch Donald Trump traf der Fifa-Präsident bei seiner Reise. (SID/abö)