Nein, aufs Alter schaut Sion-Präsident Christian Constantin bei seinen Zuzügen dieses Jahr nicht gross. Das Schema ist nicht dasselbe wie letzten Sommer, als er sich im Multipack mit jungen Brasilianern und sonstigen Perspektiv-Offensivspielern eindeckte, von denen noch keiner bislang hundertprozentig eingeschlagen hat. Die Devise heisst heuer: Routine!
Das beginnt natürlich mit Guillaume Hoarau (36), der YB-Legende, die bei den Bernern trotz anderweitigen Wunschs des Spielers keinen Vertrag mehr erhalten hat. Hoarau unterschreibt am Freitagmittag einen Vertrag über ein Jahr mit einer Verlängerungsoption für ein weiteres. Geknüpft ist diese Option an das Erreichen einer gewissen Anzahl Spiele oder Skorerpunkte.
Sion macht jetzt offiziell, was länger klar war. Und so posiert Air France schon heute im Sion-Leibchen.
Ex-Serie-A-Star Birsa soll kommen
Der zweite Oldie ist jener, der das zentrale Mittelfeld offensiv beleben soll. Der Mann heisst Valter Birsa, ist 34 und vereinslos. Aber der Slowene, der 2010 zum Fussballer des Jahres seines Landes gekürt worden war, hat eine reich befrachtete Vita. Seine Auslandkarriere startet er je zweimal bei Sochaux und Auxerre, macht 149 Spiele in der Ligue 1. Danach lockt Italien mit den Destinationen Genua, Turin, AC Mailand, Chievo Verona und zuletzt Cagliari. Insgesamt stehen 223 Serie-A-Einsätze mit 22 Toren in seinem Palmarès.
36 Jahre. 34 Jahre. Und die weiteren Sion-Zuzüge? Dennis Iapichino, der am Dienstag unterschrieben hat und von Servette kam, ist 30. Matteo Tosetti, der bei Thun nicht mehr erwünscht ist und am Freitag seine Unterschrift unter einen Drei-Jahres-Vertrag setzt, ist auch schon 28. Die beiden Xamax-Zugänge Gaëtan Karlen und Geoffroy Serey Die sind 27 respektive 35 Jahre jung. Ivan Martic 30. Einzig der von Chiasso geholt Siyar Doldur ist mit 20 ein Perspektivspieler. Lässt man ihn aussen weg und klappt es mit Birsa, so liegt der Altersschnitt der Sion-Neuzugänge bei 31,5 Jahren.
Neue Strategie für volatilen Klub
CC postet sich ein «Altersheim» für Neo-Trainer Fabio Grosso zusammen. Auch mal eine neue Strategie. Aber vor allem holt er mit Hoarau einen Spieler, der die Mentalität einer Mannschaft verändern kann. Ein ganz spannendes Projekt in einem derart volatilen Klub wie dem FC Sion.
Zum Saisonstart am Sonntag in St. Gallen ist das Duo Hoarau/Tosetti noch nicht spielberechtigt. Für das zweite Spiel allerdings schon. Und da kommt... YB am Samstag in einer Woche ins Tourbillon. Kann ein Spielplan prickelnder sein? Nein!