Fassnacht hätte sich selbst Rot gegeben
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Ärgerliches Eigentor:YB fliegt aus der Champions League

YB-Star mit Brutalo-Foul
Fassnacht hätte sich selbst Rot gegeben

Eine Szene stand sinnbildlich für den totalen YB-Frust beim Crash aus dem Champions-League-Rennen in Mitteljütland: Fassnachts Brutalo-Foul an Dreyer. Auch der Täter hätte Rot gezückt …
Publiziert: 17.09.2020 um 16:16 Uhr
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Christian Fassnacht bringt in Midtjylland nicht viel zustande.
Foto: freshfocus
Alain Kunz

Flughafen Karup. Kurz vor dem Rückflug nach Bern-Belp. Die kleine YB-Delegation hat die Passkontrolle passiert, als BLICK Christian Fassnacht am Handy erreicht. Der Nati-Spieler ist niedergeschlagen, wie all seine Teamkollegen. «Das Resultat war nicht das, was wir erwartet haben. Entsprechend war die Stimmung.»

Massgebend dafür: Eine miserable zweite Halbzeit, nachdem YB den Gegner in der Mitte der ersten vollständig in den Griff gekriegt hatte. Doch ebenso vollständig verlor man diese Kontrolle nach dem Pausentee. «Wir hatten dieses Gefühl auch und dachten, die zweite Halbzeit werde für uns laufen. Wegweisend war dann dieses 0:1. In einem Spiel mit Cup-Charakter weisst du, wenn du mal hinten bist, musst du zwingend Tore machen. Doch wir waren zu wenig entschlossen und mutig. Und wir haben den Ball zu schnell verloren. Dann kam gleich das zweite Tor. Die Enttäuschung ist riesig, vor allem deshalb, weil wir eine gute erste Halbzeit gespielt haben.»

Frust-Foul des Besonnenen

Und dann war diese Szene, die Sinnbild war für diese abgrundtiefe Enttäuschung. Die Fragestellung dazu entlockt Christian Fassnacht zumindest ein scheues Lächeln. Sie lautet: Welche Farbe hätten Sie gezückt, Herr Fassnacht? Der Zürcher redet nicht lange um den heissen Brei herum. «Ich habe die Szene nochmals angeschaut. Ich muss sagen: Das wäre Rot gewesen.»

Es passierte in der 76. Minute. Wie ein Berserker holt der eigentlich immer besonnene und nicht als Hitzkopf bekannte Fassnacht Midtjyllands Besten, Anders Dreyer von hinten von den Beinen. Nullkommanullnull Chance auf den Ball. Frust, purer Frust. Doch der bulgarische Ref Kabakov beurteilt die Szene völlig anders, zeigt Fasi nur Gelb. Und gleich darauf auch dem wild protestierenden Dänen-Captain Swiatschenko. Dieser Frust muss ganz tief gesessen sein! «Ich war in diesem Moment vom Schiri extrem enttäuscht, weil er kurz zuvor ein klares Foul an mir in Sechzehnernähe nicht gepfiffen hat, was eine gute Position für einen Freistoss bedeutet hätte. Danach war es Frust, ja.»

«Ich wusste, dass ich ihn nicht verletze»

Aber, und das will Fassnacht festgehalten haben: «Das Foul mag wohl brutal ausgesehen haben im Fernsehen. Aber ich war mir jederzeit bewusst, dass ich ihn nicht verletzten werde.» Der Däne sei ja relativ schnell wieder aufgestanden. «Aber nochmals: Es war nicht derart böswillig, dass ich eine Verletzung in Kauf nahm.»

Und so hat dieser Kurzschluss weder für den Schweizer Nationalspieler noch für den dänischen U21-Internationalen Folgen. Dreyer ist wohlauf. Fasi ist nicht gesperrt. Und umso heisser auf das Saison-Startspiel gegen den FCZ am Samstag. Heiss, aber nicht überhitzt …

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