Bei der Qualifikation am Freitag hatte sich der siebenfache Weltmeister Sir Lewis Hamilton (36) im Mercedes mit der «Pole-Position» an der Spitze zurückgemeldet – 0,075 vor WM-Leader Max Verstappen im Red Bull-Honda.
Premiere dauert 26 Minuten
Aber die richtige Pole-Position für den 10. WM-Lauf am Sonntag (Start 16 Uhr) bekommt dann der Sieger des Sprintrennens. Und deshalb könnten die 100 Kilometer zur Mini-Reise von knapp 26 Minuten zum Rennen der Vorsicht werden. Oder: Karambolagen verboten. Wer als erster ausfällt, steht am Sonntag auf dem letzten Startplatz.
Es könnte auch die Chance sein, dass Mazepin und Schumi im Haas-Ferrari für einmal nicht von ganz hinten losfahren müssen… Prognose: Die 100 Kilometer könnten dadurch auch zum Krimi mit bisher unbekannten Opfern werden.
Russell: «Kein Risiko am Samstag!»
«Ich werde sicher nicht alles riskieren und mir vielleicht ein tolles Resultat am Sonntag selbst kaputt zu machen! Denn beim Sprint bekommen ja nur die ersten drei Fahrer Punkte.» Das sagt der Held vom Freitag, der bei Alfa-Sauber endgültig die Alarmglocken läuten lässt: George Russell (23).
Der in 46 Rennen bei Williams-Mercedes noch punktelose Brite schaffte es jetzt zweimal in Serie mit dem blauen Auto ins Top Ten Finale zu kommen. Eine Sensation. Alfa-Sauber, der Gegner um den 8. WM-Platz (die Hinwiler führen 2:0), lieferte einmal mehr die normale Leistung ab: 14. Giovinazzi, 17. Räikkönen. Der Finne scheiterte bereits zum vierten Mal in Serie im ersten Teil der Qualifikation.
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Fliegt Bottas wirklich raus?
Für Russell geht es in seinem aktuellen Hoch vor allem darum, wo er 2022 fahren kann? Bei Mercedes rechnet man mit einer schnelleren Entscheidung als bisher kommuniziert. Chef Toto Wolff: «Wir müssen bei der Entscheidung an die beiden Fahrer Valtteri und George denken, die ja auch 2022 einen Formel-1-Sitz haben wollen.»
Für Bottas würde es bei einem «Rauswurf» nach fünf Jahren im Werks-Team schwierig: Will er tatsächlich zu Williams zurück? Nun, seine einzige Papier-Alternative wäre momentan nur Alfa-Sauber…
Drei Sekunden langsamer
Schnelle Zeiten waren im zweiten Training, wo sich keiner in die Karten blicken liess, nicht angesagt. Die meisten Piloten testeten ihre Boliden mit allen drei Mischungen (Hart, Medium und Weich) bereits für den Grand Prix am Sonntag. Longruns über 15 und mehr Runden waren angesagt!
So war zum Beispiel «Sieger» Verstappen mit 1:29,902 um über drei Sekunden langsamer als am Freitag! Hinter dem Holländer die beiden Ferrari von Leclerc und Sainz – Ferner: 8. Hamilton, 11. Russell, 12. Giovinazzi, 14. Räikkönen, 20. Schumi.