Italien betet für ein grosses Sport-Idol. Alex Zanardi, der Unzerstörbare, liegt seit einem schweren Handbike-Unfall am vergangenen Freitag im künstlichen Koma. Der einstige Formel-1-Pilot, der 2001 bei einem Unfall auf dem Lausitzring beide Beine verlor, aber dem Tod von der Schippe sprang, hat nach einer Kollision mit einem Lastwagen schwere Kopfverletzungen davon getragen.
Gleiches Schicksal wie Schumi?
Die bange Frage nun: Muss er das Schicksal von Michael Schumacher teilen? Wie genau es dem Deutschen geht, weiss zwar kaum jemand. Doch seit einem Ski-Unfall am 29. Dezember 2013 ist Schumi wegen irreparablen Hirnschäden ein Pflegefall.
Im Drama um Zanardi besteht Hoffnung. Es handle sich um eine «weniger schwere Verletzung als bei Schumacher», wird Giuseppe Oliveri von der «Gazzetto dello Sport» zitiert. Oliveri ist der Direktor der Abteilung für Neurochirurgie im Spital in Siena und hat Zanardi nach dem Crash drei Stunden lang operiert. «Der axonale Schaden scheint abgewendet zu sein.»
Das sei eine sehr weitreichende Schädigung der gesamten Grosshirnrinde, von der man «kaum zu seinen normalen kognitiven und motorischen Funktionen zurückkehrt». Also wie wohl bei Schumi.
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Dass eine solche Schädigung bei Zanardi nicht vorliegt, ist ein gutes Zeichen. Um das genaue Ausmass der Schäden am Gehirn des 53-Jährigen beurteilen können, muss dieser aber zunächst aus dem künstlichen Koma geholt werden. Das dauere sicher ein paar Tage, so Oliveri. «Eine Woche, vielleicht zwei. Wir sprechen von einem gebrechlichen Patienten, der eine schwere Kopfverletzung erlitten hat. Es ist äusserste Vorsicht geboten.»
Keine Prognose möglich
Das schlimmste wäre nun, die Geduld zu verlieren. Schritt für Schritt werde Zanardi an das Aufwachen herangeführt, die Sedierung langsam reduziert, wohl in Zwei-Tages-Schritten.
Eine Prognose, ob und wie Zanardi erwachen wird, will Oliveri keine abgeben. «Es ist zu früh, um das zu sagen. Die Tatsache, dass der Patient stabil ist, ist vorerst die gute Nachricht. Es ist das Maximum, das wir jetzt anstreben können.» Zu Optimismus führe aber die Tatsache, dass Zanardi ein Athlet mit optimalen körperlichen Voraussetzungen sei. Dass ihm die Beine fehlen, spiele diesbezüglich keine Rolle.
Alessandro Zanardi (53) ist eine Rennsport-Ikone mit einer bewegenden Geschichte. In der Formel 1 war er in 41 Rennen auf fünf verschiedenen Autos unterwegs und holte 1993 in Brasilien mit dem Lotus-Ford als Sechster den einzigen WM-Punkt. 2001 verunfallte der Italiener aus Bologna auf dem Lausitzring dramatisch und brutal, musste nach dem Crash sieben Mal wiederbelebt werden und verlor beide Beine. Aber er kämpfte sich zurück ins Leben und in den Motorsport, liess sich einen auf seine Bedürfnisse angepasstes Auto bauen und fuhr bis 2009 weiter Rennen – dann lancierte er mit dem paralympischen Handbike seine zweite Karriere als Sportler mit sechs olympischen Medaillen, davon vier goldenen.
Alessandro Zanardi (53) ist eine Rennsport-Ikone mit einer bewegenden Geschichte. In der Formel 1 war er in 41 Rennen auf fünf verschiedenen Autos unterwegs und holte 1993 in Brasilien mit dem Lotus-Ford als Sechster den einzigen WM-Punkt. 2001 verunfallte der Italiener aus Bologna auf dem Lausitzring dramatisch und brutal, musste nach dem Crash sieben Mal wiederbelebt werden und verlor beide Beine. Aber er kämpfte sich zurück ins Leben und in den Motorsport, liess sich einen auf seine Bedürfnisse angepasstes Auto bauen und fuhr bis 2009 weiter Rennen – dann lancierte er mit dem paralympischen Handbike seine zweite Karriere als Sportler mit sechs olympischen Medaillen, davon vier goldenen.