Es war der Aufreger beim gestrigen Spektakel-GP in Imola. Bei Rennhälfte kollidierten Valtteri Bottas (Mercedes) und George Russell (Williams) bei vollem Tempo. Das Resultat davon: eine Strecke voller Trümmerteile, erhitzte Gemüter, Rennabbruch!
Wie fast immer in solchen Situationen waren sich beide Piloten einig: Schuld ist der andere. Während Russell, der ebenfalls zum Mercedes-Kader gehört (!), wild gestikulierend auf Bottas einredete und ihm leicht auf den Helm schlug, zeigte Bottas ihm kurzerhand den Stinkefinger.
Wolff: Ein typischer Rennunfall
Nach dem Rennen erzählte ein aufgeregter Russell, was er Bottas sagte: «Ich fragte ihn: ‹Willst du uns umbringen?›» Bottas wiederum erklärte: «Ganz klar, er ist der Schuldige. Es war ein ziemlich heftiger Highspeed-Abflug. Es hätte also viel schlimmer ausgehen können.»
Für Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hingegen wars ein typischer Rennunfall. «Ich würde sagen, es geht zu gleichen Teilen auf beide, oder vielleicht ist es auch 60:40, ich wüsste aber nicht, wer wie viel Schuld trägt», erklärte er nach dem Rennen gegenüber Sky.
Als Schumacher durchdrehte
Übrigens: Dass sich zwei Piloten nach einem Crash in die Haare geraten, ist in der Formel 1 nichts Neues. Besonders heftig war die Szene zwischen Nelson Piquet und Eliseo Salazar. Die zwei lieferten sich 1982 beim GP Deutschland eine spektakuläre Rangelei.
Auch legendär: Michael Schumacher und David Coulthard 1998 im belgischen Spa. Damals suchte der Deutsche, nachdem er mit Coulthard kollidiert war, den Schotten in der Box auf und wollte ihm an die Wäsche gehen. Schumi musste damals gar von den den Mechanikern zurückgehalten werden. (D.L.)