Fernando Alonso (am 21. Juli 43 Jahre alt) wollte kein Opfer im Transfer-Beben der Formel 1 werden. Der Spanier entschied sich, bei den Grünen von Aston Martin-Mercedes zu bleiben. «Ich wollte endlich Ruhe», sagt er.
Man kann den weiterhin sehr kampflustigen Spanier nach 382 Rennen (32 Siege, 106 Podestplätze) gut verstehen. «Ich habe in meiner Karriere zu oft lange mit einem Entscheid gewartet. Manchmal ging es gut, aber eben oft auch nicht.»
3 WM-Titel um 8 Punkte verpasst
Der zweifache Weltmeister mit Renault (2005 und 2006) verpasste dreimal den WM-Titel um total acht Punkte: 2007 gegen Räikkönen (1 Zähler), 2010 (4 Zähler) und 2012 (3 Zähler) gegen Vettel. Das schmerzt, diese vergebenen Chancen begleiten ihn durch die ganze Karriere.
Ob sich jetzt das vielleicht chaotische Warten auf eine bessere Chance bei Mercedes oder Red Bull gelohnt hätte? Wer weiss. Alonso ist heute nur froh, dass ihm Ende 2021 Alpine einen neuen Zweijahresvertrag verweigerte – und er das verlorene Vertrauen mit einem Transfer zu Aston Martin beantwortete. Als Vettel-Nachfolger.
2022 ist vergessen
Im ersten Alonso-Jahr unterlag Aston Martin gegen Alfa-Sauber bei 55:55 wegen der schlechteren Resultate und wurde nur WM-Siebter. Jetzt sind die «Grünen» enteilt – auch wenn Teamkollege Lance Stroll mit Alonso nicht mithalten kann.
«Ich fühle mich wohl in meiner neuen Familie. Die Rennen machen Spass – und das ist mir sehr wichtig», sagt der 32-fache GP-Sieger. Ob er mit 50 Jahren, wie einst angekündigt, noch dabei ist, ist aber zu bezweifeln.
Alonso wieder mit Honda
Alonso soll mindestens zwei Jahre im Team von Milliardär Lawrence Stroll (64) unterschrieben haben. Das heisst: Er wird 2026 mit einem Honda-Motor unterwegs sein.
Offenbar haben ihm die Japaner schon verziehen, dass er in seinen drei McLaren-Honda-Saisons von 2015 bis 2018 (dreimal Fünfter!) den Motor öffentlich als «Schrott und höchstens Formel-2-tauglich» bezeichnet hatte. Die Reaktion aus Japan war damals klar: Alonso fährt nie mehr mit Honda-Power. Aber auch in der Formel 1 ist nichts älter als das Geschwätz von gestern.