Unmittelbar vor der letzten Quali-Session setzt in Spa wieder der Regen ein. Die ersten Fahrer gehen auf die nasse Strecke. Sebastian Vettel – kaum unterwegs – fordert einen Abbruch: «Rote Flagge, rote Flagge. Zu viel Wasser!» Kurz darauf fliegt Lando Norris fürchterlich mit 260 km/h von der Strecke. In Eau Rouge, dort wo vor zwei Jahren der französische Formel-2-Pilot Anthoine Hubert tödlich verunglückte, verliert er die Kontrolle über seinen McLaren und crasht heftig. Das Auto ist ein Wrack. Vettel fährt zur Unfallstelle, kontrolliert, ob Norris Hilfe braucht.
40-minütige Unterbrechung
Glücklicherweise kann der Brite Entwarnung geben und selbstständig aus seinem Boliden steigen. Der WM-Dritte wird zur Untersuchung ins Medical Centre und anschliessend in ein Krankenhaus gebracht, damit die Ärzte seinen Ellbogen vorsorglich röntgen können. Das Q3 wird unterbrochen. Vettel ärgert sich. «Was habe ich gesagt?», nervt sich der Deutsche am Funk. «Rote Flagge, rote Flagge. So etwas ist unnötig!» McLaren teilt am Abend mit, dass der Streckenarzt und die medizinischen Delegierten der FIA Norris grünes Licht für einen Start am Sonntag geben. Der 21-Jährige wendet sich selbst via Instagram an seine Fans: «Es geht mir gut und ich erhole mich. Ich bin bereit für den GP.»
Rund 40 Minuten nach dem Norris-Abflug wird die Zeitenjagd fortgesetzt. Die Pole-Position sichert sich auf den letzten Drücker der niederländische Red-Bull-Star Max Verstappen vor dem verblüffenden Briten George Russell im eigentlich deutlich unterlegenen Williams. Dahinter folgt der britische WM-Leader Lewis Hamilton im Mercedes.
Wundermann Russell ist aus dem Häuschen: «Wir können es alle noch nicht glauben. Wenn es so stark regnet, musst du einfach schauen, dass du auf der Strecke bleibst.» Verstappen, der zum neunten Mal auf der Pole-Position steht, erklärt: «Bei solchen Bedingungen lernt man die Strecke jedes Mal neu kennen.»
Alfa-Sauber-Ohrfeige
Lewis Hamilton lobt den Quali-Zweiten: «George hat einen fantastischen Job gemacht. Unglaublich. Aber jetzt warten wir alle einmal den Sonntag ab.» Wenn Mercedes nicht demnächst Russell als Bottas-Nachfolger bekannt gibt, dann macht sich der Führende der Konstrukteure-Wertung lächerlich.
Und Alfa-Sauber? Die Hinwiler Equipe kassiert eine Ohrfeige in Belgien. Antonio Giovinazzi startet am Sonntag als 15., Kimi Räikkönen als 18 (beide profitieren von der Stroll-Rückversetzung). Von einem «verdammten Desaster» spricht Räikkönen am Funk nach dem Q1. Zu diesem Zeitpunkt weiss der Finne allerdings noch nicht, dass Alfa-Sauber-Konkurrent Williams (führt mit 10:3 Punkten) mit den Positionen 2 (Russell) und 11 (Nicholas Latifi) glänzt.
Beide Williams nehmen das Q1 mit den grünen Reifen (Intermediates) in Angriff, während der Rest des Feldes auf den blauen Regenreifen losfährt. Alfa-Sauber verpasst es, unmittelbar auf den Schachzug des WM-Achten zu reagieren – ein Fehler. Mindestens einen Piloten hätten die Schweizer sogleich an die Box beordern sollen, um für Chancengleichheit zu sorgen. Das Resultat am Ende des Q1? Fünfter Latifi, Zehnter Russell – und Giovinazzi (16.) sowie Räikkönen (19.) haben nach 18 Minuten Feierabend.
Die Resultate des Spa-Qualifyings
Frédéric Vasseur, Teamchef Alfa-Sauber: «Das heutige Ergebnis war enttäuschend, besonders unter Bedingungen, welche die Reihenfolge durcheinander bringen können. Wir waren nicht in der Lage, das Beste herauszuholen. Kimi hat das dritte Training am Morgen verpasst und wir denken, dass näher bei Antonio hätte sein können. Wir werden uns neu formieren und uns überlegen, wie wir morgen den verlorenen Boden gutmachen können: Die Wetterbedingungen könnten ähnlich sein wie heute, was bedeutet, dass wir immer noch unsere Chancen nutzen können, um Plätze gutzumachen. Wir haben in Belgien schon verrückte Rennen erlebt und morgen könnte es wieder so ein Rennen werden: Wenn das der Fall ist, werden wir bereit sein.»
Kimi Räikkönen (Startplatz 18): «Ein schlechter Tag, der heute Morgen damit begann, dass ich das Training im Nassen verpasste. Ich musste Q1 nutzen, um die richtige Linie zu finden und wir hatten einfach nicht genug Runden, um den verlorenen Boden wieder gutzumachen. Ich bin mir sicher, dass wir mit ein paar mehr Runden viel besser gewesen wären. Aus dem heutigen Tag können wir nicht viel Positives mitnehmen, aber morgen kann es nur aufwärts gehen: Wir werden unser Bestes geben und sehen, was wir bei diesen Bedingungen aus einem Rennen herausholen können.»
Antonio Giovinazzi (Startplatz 15): «Ich habe alles gegeben, was ich hatte, aber es war nicht genug. Ich habe mich Runde für Runde verbessert, erst auf Regenreifen und dann auf den Intermediates und mit einer Runde mehr wären wir noch besser gewesen, aber uns ist die Zeit ausgegangen. Am Ende war es für alle gleich und wir haben versagt. Morgen werden die Bedingungen wahrscheinlich ähnlich sein wie heute, also müssen wir bereit sein, jede Gelegenheit zu nutzen, vor allem, wenn das Rennen im Chaos versinkt. Wir müssen uns auf jeden Fall verbessern, das ist klar.»
Frédéric Vasseur, Teamchef Alfa-Sauber: «Das heutige Ergebnis war enttäuschend, besonders unter Bedingungen, welche die Reihenfolge durcheinander bringen können. Wir waren nicht in der Lage, das Beste herauszuholen. Kimi hat das dritte Training am Morgen verpasst und wir denken, dass näher bei Antonio hätte sein können. Wir werden uns neu formieren und uns überlegen, wie wir morgen den verlorenen Boden gutmachen können: Die Wetterbedingungen könnten ähnlich sein wie heute, was bedeutet, dass wir immer noch unsere Chancen nutzen können, um Plätze gutzumachen. Wir haben in Belgien schon verrückte Rennen erlebt und morgen könnte es wieder so ein Rennen werden: Wenn das der Fall ist, werden wir bereit sein.»
Kimi Räikkönen (Startplatz 18): «Ein schlechter Tag, der heute Morgen damit begann, dass ich das Training im Nassen verpasste. Ich musste Q1 nutzen, um die richtige Linie zu finden und wir hatten einfach nicht genug Runden, um den verlorenen Boden wieder gutzumachen. Ich bin mir sicher, dass wir mit ein paar mehr Runden viel besser gewesen wären. Aus dem heutigen Tag können wir nicht viel Positives mitnehmen, aber morgen kann es nur aufwärts gehen: Wir werden unser Bestes geben und sehen, was wir bei diesen Bedingungen aus einem Rennen herausholen können.»
Antonio Giovinazzi (Startplatz 15): «Ich habe alles gegeben, was ich hatte, aber es war nicht genug. Ich habe mich Runde für Runde verbessert, erst auf Regenreifen und dann auf den Intermediates und mit einer Runde mehr wären wir noch besser gewesen, aber uns ist die Zeit ausgegangen. Am Ende war es für alle gleich und wir haben versagt. Morgen werden die Bedingungen wahrscheinlich ähnlich sein wie heute, also müssen wir bereit sein, jede Gelegenheit zu nutzen, vor allem, wenn das Rennen im Chaos versinkt. Wir müssen uns auf jeden Fall verbessern, das ist klar.»
WM-Stand Fahrer
1. Hamilton (GBR) Mercedes, 195 Punkte
2. Verstappen (NED) Red Bull-Honda, 187 Punkte
3. Norris (GBR) McLaren-Mercedes, 113 Punkte
4. Bottas (FIN) Mercedes, 108 Punkte
5. Pérez (MEX) Red Bull-Honda, 104 Punkte
6. Sainz (ESP) Ferrari, 83 Punkte
7. Leclerc (MON) Ferrari, 80 Punkte
8. Gasly (FRA) Alpha-Tauri-Honda, 50 Punkte
9. Ricciardo (AUS) McLaren-Mercedes, 50 Punkte
10. Ocon (FRA) Alpine-F1-Renault, 39 Punkte
11. Alonso (ESP) Alpine-F1-Renault, 38 Punkte
12. Vettel (GER) Aston-Martin-Mercedes, 30 Punkte
13. Tsunoda (JPN) Alpha-Tauri-Honda, 18 Punkte
14. Stroll (CAN) Aston-Martin-Mercedes, 18 Punkte
15. Latifi (CAN) Williams-Mercedes, 6 Punkte
16. Russell (GBR) Williams-Mercedes, 4 Punkte
17. Räikkönen (FIN) Alfa Sauber-Ferrari, 2 Punkt
18. Giovinazzi (ITA) Alfa Sauber-Ferrari, 1 Punkt
19. Schumacher (GER) Haas-Ferrari, 0 Punkte
20. Mazepin (RAF) Haas-Ferrari, 0 Punkte
WM-Stand Konstrukteure
1. Mercedes, 303 Punkte
2. Red Bull-Honda, 291 Punkte
3. Ferrari, 163 Punkte
4. McLaren-Mercedes, 163 Punkte
5. Alpine-F1-Renault, 77 Punkte
6. Alpha-Tauri-Honda, 68 Punkte
7. Aston-Martin-Mercedes, 48 Punkte
8. Williams-Mercedes, 10 Punkte
9. Alfa Sauber-Ferrari, 3 Punkte
10. Haas-Ferrari, 0 Punkte
5. September GP Holland in Zandvoort
12. September GP Italien in Monza
26. September GP Russland in Sotschi
10. Oktober GP Türkei in Istanbul
24. Oktober GP USA in Austin
7. November GP Mexiko in Mexiko-Stadt
14. November GP Brasilien in Sao Paulo
21. November TBC (noch zu bestimmen)
5. Dezember GP Saudi Arabien in Jeddah
12. Dezember GP Abu Dhabi in Abu Dhabi
5. September GP Holland in Zandvoort
12. September GP Italien in Monza
26. September GP Russland in Sotschi
10. Oktober GP Türkei in Istanbul
24. Oktober GP USA in Austin
7. November GP Mexiko in Mexiko-Stadt
14. November GP Brasilien in Sao Paulo
21. November TBC (noch zu bestimmen)
5. Dezember GP Saudi Arabien in Jeddah
12. Dezember GP Abu Dhabi in Abu Dhabi