So rutschte die Meute zum Start der 60 Minuten natürlich in den ersten Minuten mit dem grünen (Intermediates) oder blauen Gummi (Full wet) auf der 7004 Meter langen Piste herum. Oder rund 20 Sekunden langsamer als mit den profillosen Reifen.

Kimi ohne Bremsen…

Nach elf Minuten war es Kimi Räikkönen, der sich am Boxenfunk bei Alfa-Sauber beschwerte: «No brakes!» Das ist selbst bei einer Strecke mit einem Vollgasanteil von 82 Prozent unangenehm…

Bei Ferrari hatte der späte Crash am Freitag Folgen: Der Monegasse Charles Leclerc, der hier 2019 gewann (mit dem damals umstrittenen Motor), musste ins Ersatzchassis umsteigen.

«Das verdanken wir Mercedes»

Alle Piloten sind jetzt vor dem 12. WM-Lauf auf ihrem dritten Motor angelangt – und wer einen vierten benötigt, kassiert eine Startplatz-Strafe. An vorderster Front stehen da Red Bull-Honda und Ferrari. Bullen-Motorsportchef Helmut Marko ist sauer: «Das verdanken wir alles den Aktionen von Mercedes!»

Nun, am Freitag ist Verstappen in Spa von selbst abgeflogen. Kann er sich in der Qualifikationen wieder eine Pole sichern? Das Mercedes-Duo Hamilton und Geburtstagskind Bottas (32) ist unter normalen Umständen (sprich trockene Piste) hier kaum zu schlagen.

Aber für Bottas ist der Kampf um die Pole-Position sowieso vorbei, weil er nach der Start-Karambolage in Budapest fünf Strafplätze für Spa aufgebrummt bekam. Die gleiche Strafe kassiert Lance Stroll (Aston-Martin). Auch er war in Budapest mittendrin.

Schock für Alfa-Sauber-Fans

Bei Halbzeit setzte wieder der Regen ein. Und die Fans von Alfa-Sauber sind geschockt: 18. Giovinazzi, 19. Mazepin, 20. Räikkönen. Leider trocknete der Asphalt nie mehr richtig ab, auch wenn plötzlich die Sonne vom Himmel höhnte.

Vor allem die erstarkten Williams-Mercedes sollten den Hinwilern zu denken geben. Russell und Latifi kurven plötzlich im Mittelfeld herum. Und seit Budapest liegen die Briten mit 10:3 Punkten vor Alfa-Sauber.

Resultate 3. Training

Geplantes Restprogramm

Und die Mannschaft aus dem Zürcher Oberland hat weniger Rennen Zeit, den Rückstand aufzuholen. Die FIA und die FOM gaben jetzt das geplante Restprogramm der zuerst 23 vorgesehenen Rennen bekannt.

Man wird sich wohl mit 21 Rennen zufrieden geben. Nun, Ersatzort Katar fehlt noch. Und Austin und Mexico City, die sonst immer innerhalb einer Woche stattfanden, sind jetzt zwei Wochen auseinander.

Austin ist Corona-Hochburg

Aber Austin ist noch in Gefahr, weil die texanische Stadt zu einer der US-Hochburgen in der Corona-Krise gilt. Die Zahlen explodieren und die Krankenhäuser sind wieder voll. Aber man will den Amerikanern unbedingt ein Rennen geben, bevor 2022 in Miami eine GP-Show geplant ist – wie seit fünf Jahren!