Im europäischen Fussball hat Blackpool-Spieler Jake Daniels zu Beginn des Jahres ein Tabu gebrochen. Der 17-Jährige bekannte sich zu seiner Homosexualität und beendete in Europa damit das jahrzehntelange Schweigen im Profifussball. In der Formel 1, einem weiteren Sport, der für gewisse Traditionalisten für Männlichkeit steht, herrscht dagegen noch Schweigen.
Denn noch ist von keinem Piloten bekannt, dass er schwul ist. Das müsse nicht mehr sein, meint Sebastian Vettel in der britischen Homosexuellen-Zeitschrift «Attitude». «Vielleicht wäre das in der Vergangenheit nicht der Fall gewesen, aber jetzt denke ich, dass ein schwuler Formel-1-Fahrer willkommen wäre – und das zu Recht», betont der Wahl-Thurgauer.
«Sport in bessere Richtung lenken»
Vettel, der das Cover des Magazins ziert, macht sich in einem ausführlichen Gespräch für homosexuelle Fahrerkollegen stark. «Ich glaube, dass ein schwuler Fahrer dazu beitragen würde, die Beseitigung von Vorurteilen zu beschleunigen und unseren Sport in eine bessere Richtung zu lenken.»
Es ist nicht das erste Mal, dass sich der vierfache Weltmeister hinter die LGBTQ+-Community stellt. Seine Aktionen sorgen immer wieder für Aufsehen. Beim GP Ungarn 2021 und in Saudi-Arabien bekannte er mit Regenbogen-Schuhen und Regenbogen-Helm Farbe. Und jetzt hat Vettel wieder einmal klare Worte zum Thema Homosexualität gefunden. (cef)