Am Sonntag startet Lando Norris beim GP Russland von der Pole. Lange sieht es danach aus, als könnte der 21-jährige Brite am Ende gar seinen ersten Sieg feiern. Doch dann folgen der Regen und eine falsche Entscheidung, die ihn zum tragischen Helden machen.
Als der Regen einsetzt, führt er vor Lewis Hamilton. Dieser geht vier Runden vor Schluss an die Box, um sich für seinen Mercedes Intermediates zu holen. Wie er später zugibt, wollte er sich zunächst der Anweisung seines Teams widersetzen. Weil er sich aber fügt, feiert Hamilton am Ende seinen 100. GP-Sieg. Und Norris? Der bleibt draussen. Ein entscheidender Fehler. Denn der Regen wird stärker und der McLaren-Pilot hat auf seinen Slicks keine Chance mehr.
Kaum ist Hamilton von der Box zurück, schlittert Norris von der Strecke. Sein Landsmann fährt an ihm vorbei und lässt sich den Triumph nicht mehr nehmen. Norris muss sich mit Rang 7 begnügen.
«Wir stehen zu dieser Entscheidung»
«Ich bin natürlich unglücklich und in gewisser Weise am Boden zerstört. Wir haben uns dafür entschieden, draussen zu bleiben. Zu dieser Entscheidung stehen wir, aber es war natürlich am Ende die falsche», hadert der 21-Jährige und nimmt das Ganze auf seine Kappe. Das Team wollte ihn eigentlich an die Box holen, aber er habe sich dem widersetzt. «Es war meine Entscheidung, ich dachte, es ist die richtige.»
Dass er damit auch die Chance auf seinen Premieren-Sieg weggeworfen hat, bezeichnet Norris als «einfach herzzerreissend». Er rechtfertigt sich allerdings: «Mir wurde gesagt, dass der Regen so bleiben würde. Wenn es so geblieben wäre, wäre es auch die richtige Entscheidung gewesen. Aber es ist deutlich nasser geworden als erwartet.»
Trost gibts im Ziel von Hamilton. Als dieser seinem Landsmann begegnet, umarmt er ihn. Und sagt anschliessend: «Das war eine grossartige Vorstellung von ihm.» (red)