Wäre Lewis Hamilton heuer achtfacher und damit alleiniger Rekord-Weltmeister, wenn er mehr Hilfe von Mercedes-Kollege Valtteri Bottas gehabt hätte? Wahrscheinlich schon, meint zumindest Marc Surer (70), der ehemalige Formel-1-Pilot, der in seiner Karriere in 82 Rennen keinen einzigen Podestplatz geholt hat. Er kritisiert das Fahrverhalten des neuen Alfa-Sauber-Piloten – Bottas hat immerhin schon 10 Siege, 67 Podestplätze und 20 Poles geholt – scharf.
Gemäss Surer hätte Bottas in Abu Dhabi nämlich Zweiter sein müssen, als Red-Bull-Pilot und Neo-Weltmeister Max Verstappen in der letzten Safety-Car-Phase an der Box neue Reifen geholt hat. «Dann hätte es Max nicht geschafft. Zwei Autos in einer Runde zu überholen, wäre nicht gegangen. Aber Bottas war nirgendwo», so Surers Kritik an dem Mercedes-Piloten.
«Der bleibt immer stecken»
Das Zweikampfverhalten des Finnen sei ein Problem, fährt Surer fort. «Bottas ist im Verkehr eigentlich eine Niete. Der bleibt immer stecken und tut sich wahnsinnig schwer. Der Kerl kann mit dem schnellsten Auto im Feld andere Autos, die über eine Sekunde langsamer sind, einfach nicht überholen. Das ist seine Schwäche», so das klare Verdikt Surers bei «Formel1.de».
Diese Worte wird man in Hinwil bei Bottas' neuem Arbeitgeber kaum gerne hören. Doch Surer sieht auch Positives. So habe Bottas in Sachen Grundspeed überzeugt. «Der kriegt es auf eine Runde immer hin, und er kriegt es manchmal so gut hin, dass er selbst vor Lewis Hamilton steht. Das kann er.»
Ob Bottas allerdings auch im Alfa-Sauber Surer mit der Geschwindigkeit überzeugen wird, bleibt abzuwarten. Ende März werden wir mehr wissen, dann geht die Formel 1 mit dem GP in Bahrain in die neue Saison, die Tests in Barcelona steigen vom 23. bis 25. Februar. (mam)