Für Sebastian Vettel (33) waren die sechs Tage in Bahrain (Test und GP) die Reise nicht wert. Der neue Aston-Martin-Fahrer konnte nach seinem Wechsel von Ferrari die Schar seiner Kritiker nicht beruhigen. Schon beim Test drehte er die wenigsten Runden, war Vorletzter.
Zum Saisonauftakt ging er als Letzter ins Rennen, weil er als 18. noch fünf Strafplätze und drei Strafpunkte wegen Missachtens der gelben Flaggen bekam. Dabei fing es alles andere als schlecht an, Vettel zeigte zum Auftakt sein Können: Nach einer starken Startrunde war der Ex-Weltmeister auf Platz 14 unterwegs.
Nach gutem Start der Crash mit Esteban Ocon
Doch dann nahm das Unglück erneut seinen Lauf. Der Deutsche musste etwas Tempo rausnehmen, damit die Ein-Stopp-Strategie funktionierte. «Es war ein schwieriges Rennen», so Vettel danach. «Die Strategie hat uns in sehr viele Zweikämpfe verwickelt, die letzten Endes viel Zeit gekostet haben.»
Kurz vor Schluss dann der Tiefschlag: Vettel knallt dem Franzosen Esteban Ocon (Alpine F1) ins Heck (Video oben). «Da gibt es nicht viel zu sagen. Ich dachte, er bleibt rechts, kam dann aber wieder links zurück», so der Deutsche. «Und als ich direkt hinter ihm war, hatte ich natürlich keinen Abtrieb mehr und habe ich ihn dann gerade getroffen.»
Fünf Strafpunkte für Vettel, ein Platz vor Mick Schumacher
Ganz klar der Fehler von Vettel, der sich danach bei Ocon entschuldigt. Dafür kassiert er zehn Strafsekunden und noch einmal zwei Strafpunkte – insgesamt sammelt der Wahl-Thurgauer also fünf Strafpunkte an einem einzigen GP-Wochenende. Heisst auch: Sammelt Vettel in den nächsten zwölf Monaten weitere sieben Strafpunkte, wird er für ein Rennen gesperrt.
Die zehn Strafsekunden werfen ihn am Sonntag auf Position 15 zurück: direkt vor Schumi jr.
Und wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Vettels alter Boss Mattia Binotto tritt noch einmal kräftig nach. «Wir können uns endlich auf beide Fahrer verlassen», sagt der Ferrari-Teamchef nach dem Saisonauftakt. «Es ist wichtig, dass wir aufeinander zählen können.» Eine eindeutige Spitze gegen den Deutschen, der letztes Jahr eine furchtbare letzte Ferrari-Saison verbrachte.
Ex-Rivale Aitken stichelt gegen Mazepin
Aufs Dach bekommt auch ein anderer: Skandal-Russe Nikita Mazepin (22) schafft es in seinem F1-Debüt nicht weit. Nach drei Kurven setzt er seinen Haas in die Leitplanke. In den sozialen Medien häufen sich die hämischen Kommentare der Fans.
Und auch sein früherer Formel-2-Rivale Jack Aitken (25) kann sich eine Wortmeldung nicht verkneifen. «Plötzlich habe ich ein viel besseres Gefühl, was die 60 Runden angehen, die ich in Sakhir vor meinem Dreher geschafft habe», so Aitken auf Twitter. Der Brite hatte im Dezember in Bahrain als Williams-Ersatzfahrer seinen ersten GP bestritten und war 16. geworden – für ein fixes F1-Cockpit reichte es ihm im Gegensatz zu Mazepin diese Saison aber nicht.