Stolpert Ferrari über die eigenen Erwartungen?
Chef Binotto im Irrgarten der Prognosen

Die heisseste Nachricht: Le Castellet fällt 2023 aus dem WM-Kalender. Dafür bleiben Monaco und Spa. Und hier in Belgien freut man sich – der 80-Mio-Euro-Umbau hat sich vorerst gelohnt. Auch für Ferrari?
Publiziert: 25.08.2022 um 16:51 Uhr
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Aktualisiert: 25.08.2022 um 20:37 Uhr
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Lotto sollte Mattia Binotto momentan nicht spielen. Bei seinen Prognosen hat er kein gutes Händchen.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Spa

Die vielen neuen Auslaufzonen und die Supertribüne bei der immer noch spektakulären Senke von Eau Rouge mit dem heissen Ausgang sollen die Action noch attraktiver, aber eben ungefährlicher machen. Vor drei Jahren starb an dieser Stelle Formel-2-Pilot Anthoine Hubert (†22, Fr).

Wann wird Max Champion?

Für Ferrari geht es ab Freitag auf dem längsten Kurs der Saison (7004 Meter) eigentlich schon um alles. Die Roten müssen den Rückstand auf Red Bull-Honda unbedingt verkürzen. Oder: Leclerc liegt schon 80 Punkte hinter Weltmeister Verstappen.

Aus eigener Kraft kann der Monegasse das Rad nicht mehr herumdrehen. Und seine Bilanz aus den letzten acht Rennen ist erschreckend: Nur einmal (Spielberg) kletterte er aufs Podest – immerhin als Sieger.

Binotto: Finger weg vom Lotto

Für Teamchef Mattia Binotto (52) ist der WM-Kampf noch offen. Aber er gibt zu: «Wir bezahlen jetzt in Sachen Zuverlässigkeit den Preis für unsere sehr schnelle Entwicklung!»

Und bei Glücksspielen wie Lotto sollte der in Lausanne geborene Italiener die Finger lassen. Denn bei Prognosen irrt Binotto 2022 wild durch die Gegend.

Ferrari – Mercedes 11:11

Vor Ungarn sagte er: «Wir hätten eigentlich acht Rennen gewinnen können!» Es sind bisher vier … Und dann haute er noch einen drauf: «Wir können die restlichen zehn Rennen gewinnen!» Na ja, in Budapest reichte es beiden Fahrern nicht einmal aufs Podest. Bleiben also noch neun Versuche …

Noch brutaler für die Standfestigkeits-Krise von Ferrari: Mercedes (seit 14 WM-Läufen ohne Sieg) hat diese Saison gleich viele Podestplätze wie die Italiener – 11:11. Bei diesem «Team-Duell» liegen Hamilton und Sainz mit je sechs Podiums-Auftritten voraus. Verstappen grüsst da alle mit zehn Podesträngen.

Alle müssen nach hinten …

Für die Temposchlacht in den Ardennen (über 80 Prozent Vollgas) haben praktisch alle Teams einen neuen Heckflügel mitgebracht. Das grosse Augenmerk liegt 2022 allerdings auf den Motoren. Praktisch alle Fahrer müssen bis zum Finale am 20. November in Abu Dhabi noch mit mindestens einer Startplatzstrafe rechnen. Aber wo soll man diese absitzen? Monza und Austin bieten sich an. Oder sogar am Sonntag hier, wenn die Qualifikation in die Hosen geht.

Piastri muss vor Gericht!

Auf dem Transfermarkt herrscht Stillstand. Es ist jetzt sicher, dass Alpine den zu McLaren-Mercedes abgehauenen Oscar Piastri (21) vor Gericht zieht und vom Australier die über fünf Millionen Dollar, die man in ihn investierte, zurückverlangt. Da muss McLaren vielleicht nochmals in die Taschen greifen.

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