Als alle Teams am Mittwoch endlich aus dem 10'000 Kilometer entfernten Mexico City in Sao Paulo ankamen, konnten sie nicht wie gewohnt an ihren Boliden arbeiten. Autos und Material fehlten.
Keine Arbeit, miese Stimmung
Auch am Donnerstag standen um 12 Uhr (einen Tag vor dem ersten Training hier in Interlagos) bei Alfa-Sauber zwar die Garagentüren an den Boxen offen – aber drinnen gähnende Leere. Zur schlechten Stimmung kam noch das trübe Wetter bei kaum 20 Grad.
Keine Motoren, keine Boliden. Wie bei Haas und Ferrari – also bei allen drei Teams mit der PS-Power aus Maranello. Auch bei McLaren fehlen die Autos.
Auch der Nebel Schuld?
Wie kann so etwas geschehen? Nun, die sechs Frachtmaschinen direkt aus Mexiko kamen wegen eines Landeverbotes in Mexico City und viel Nebel erstmals mit sieben Stunden Verspätung weg. Auf nach Brasilien. Und auch hier lässt der Zoll auch nicht alles einfach ohne Kontrolle ins Land…
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Viele Formel-1-Leute mussten am Montag im Land der Azteken in letzter Minute ihre Flüge umbuchen, weil viele Maschinen – auch wegen des Nebels – einfach nicht starten konnten. Und so die Flüge kurzfristig gestrichen wurden.
Und was ist mit den Motoren?
Die kamen mit einem Extra-Charterflug, machten aber aus flugtechnischen Gründen in Miami einen Zwischenstopp. Bis Donnerstag um 14 Uhr (18 MEZ) hätte an der Strecke noch kein Motor aufheulen können.
Wahnsinn ohne Logistik
Eigentlich egal. Wenn die Formel 1 einen solchen Wahnsinn durchziehen will, dann muss sie auch dafür sorgen, dass die Teams und vor allem die Mechaniker nicht noch in der Nacht vor dem ersten Training durcharbeiten müssen.
Aber die internationalen Regeln haben die Formel 1 auch eingebremst. Fracht-Crews dürfen ihre Arbeitszeiten nicht überschreiten. Und neue Piloten kann man auch nicht problemlos anheuern.
13 Stunden, 20 Minuten
Und am Montag gehts dann mit Sack und Pack bereits zum 20. WM-Lauf am 21. November in Katar. Das sind von Sao Paulo nonstop 13 Stunden und 20 Minuten Flug.
Auch nächste Woche wird es also mit dem Transport der Rennautos und dem tonnenweise Material auf der rund 15'000 Kilometer langen Strecke natürlich Probleme und vor allem Verspätungen geben.
Update: Um 16.30 Uhr (20.30 MEZ) war der erste Albtraum zu Ende, das letzte Teil bei Alfa-Sauber angekommen. Team-Physio Josef Leberer zu Blick: «Das wird für die gestressten Jungs wohl die längste Nacht des Jahres!»