Der Andretti-Clan und sein Traum vom Einstieg in die Formel 1 – wird er nun dank der Hilfe des Automobilkonzerns General Motors wahr? Am Donnerstag verkündeten die beiden US-Parteien: Wir spannen zusammen. General Motors schickt seine Marke Cadillac ins Rennen. Andretti Cadillac soll der neu gegründete Rennstall heissen. Motormässig würde Renault helfen. «Ich begrüsse diese News», twitterte FIA-Boss Mohammed bin Sulayem (61) umgehend.
«Der Name Andretti wäre sehr gut für den Sport», sprach sich zuletzt im SonntagsBlick auch Ex-GP-Boss Bernie Ecclestone (92) für einen Einstieg des Andretti-Clans mit Papa Mario (82, Weltmeister 1978 auf Lotus) und Sohn Michael (60, McLaren-Teamkollege von Senna 1993) aus. «Viele Teams haben einfach Angst, dass sie den Milliarden-Kuchen mit einem elften Team teilen müssten. Aber laut Gesetz kassieren ja weiter nur die zehn besten Teams.»
Formel-1-Boom in den USA
Andretti Cadillac wäre neben Haas-Ferrari der zweite Rennstall aus den USA. Die Königsklasse des Motorsports erlebt aktuell einen Boom in den Vereinigten Staaten. Mit Miami (im Mai), Austin (im Oktober) und Las Vegas (im November) sind 2023 gleich drei WM-Läufe in den USA geplant. Zudem sitzt seit diesem Jahr mit Logan Sargeant (22) ein Pilot mit US-Pass im Williams-Mercedes.
Unklar ist, wann der potenzielle Einstieg erfolgen soll. Michael Andretti: «Wir werden weiterhin gemeinsam die von der FIA während des Evaluierungsprozesses festgelegten Verfahren und Schritte befolgen. In der Zwischenzeit bereiten wir uns optimistisch vor, sollten wir das Glück haben, dass Andretti Cadillac offiziell als Formel-1-Bewerber zugelassen wird.» Ein neues Fabrikgelände entsteht derzeit in Fishers bei Indianapolis.
Im Herbst 2021 versuchte Andretti erfolglos, mit der Übernahme des Sauber-Rennstalls den F1-Einstieg zu bewerkstelligen. Ein Jahr danach kam in Hinwil der Deal mit Audi zustande, der «Saudi» geht 2026 an den Start. (R. B./yap)