Die Formel-1-Welt und die Weihnachtstage. Frankreich verlor drei Wochen nach Patrick Tambay († 73) am Freitag auch Philippe Streiff († 67). Seit seinem Testunfall mit dem AGS im März 1989 in Rio sass er im Rollstuhl. Bereits im fünften von 53 WM-Läufen hatte Streiff in Adelaide 1985 mit Platz drei im Ligier hinter dem Finnen Keke Rosberg im Williams-Honda und Teamkollege Jacques Laffite seinen einzigen Podestplatz erobert.
Ecclestone ehrt Mateschitz (†78)
Und zu den Festtagen meldet sich seit über 30 Jahren auch Bernie Ecclestone (92) mit einer beliebten und auch gefürchteten Weihnachtskarte zu Wort. Diesmal war alles anders. Der Brite, der jetzt mit der ganzen Familie in Gstaad BE (wo er seit fast 40 Jahren wohnt) feiert: «Ich glaube, dass mich mein Thema in noch grössere Schwierigkeiten als in der Vergangenheit gebracht hätte. So dachte ich mir, wir sollten uns alle an eine Person erinnern, die für die Formel 1 in jeder Beziehung wirklich gut war!»
Zu diesem Text legte Bernie noch eine Sonderausgabe des Magazins «BusinessF1» mit 146 Seiten zum Tode von Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz (1944–2022) bei.
Darf der Andretti-Clan in den GP-Zirkus einsteigen?
Ein leidiges Thema wird die Formel 1 ins neue Jahr mitnehmen. Darf der Andretti-Clan als elftes Team in den GP-Zirkus einsteigen? Seit fast zwei Jahren kämpfen Papa Mario (82, Weltmeister 1978 auf Lotus) und Sohn Mike (60, McLaren-Teamkollege von Senna 1993) für das grösste Projekt in der eigenen Teamgeschichte (mit Indycar, Nascar usw.).
Ecclestone: «Der Name Andretti wäre sehr gut für den Sport, der sich ja jetzt in Amerika immer mehr ausbreitet. Viele Teams haben einfach Angst, dass sie den Milliarden-Kuchen mit einem elften Team teilen müssten. Aber laut Gesetz kassieren ja weiter nur die zehn besten Teams. Wo ist das Problem? Bis zwei Jahre nach dem Einstieg würde sich sowieso nichts ändern!»
Versuch für Sauber-Übernahme – vergeblich
Mike Andretti hatte ja vor einigen Monaten vergeblich versucht, Sauber in Hinwil zu übernehmen. «Das war keine gute Erfahrung! Die wollten uns einfach nicht. Aber wir geben nicht auf!» In Fishers bei Indianapolis entsteht jetzt ein neues Fabrikgelände – ein Sponsor würde sogar das nötige Antrittsgeld von 200 Millionen Dollar bezahlen. Diese Summe würde sofort unter den zehn aktuellen Teams aufgeteilt. Dann beginnt die «Angst» ums spätere Teilen. Motormässig würde Renault Andretti helfen.