Das dritte Istanbul-Training hat wieder einmal klar aufgedeckt, wie hilflos die Formel-1-Stars und Gummi-Solist Pirelli bei nassen Bedingungen unterwegs sind. Für die Zuschauer an der Strecke oder daheim am TV mag es zwar lustig sein, wenn sich die Autos im Dreiviertel-Takt um die eigene Achse drehen. Wie am Samstag in der Türkei.
Aber an den Boxen geht die Angst um. Man will vor der Qualifikation keine Reparaturen an den hochsensiblen Kisten durchführen. Also warum drehen dann die meisten Fahrer oft über 20 gefährliche Runden? Denn die Erkenntnisse sind gleich null – und selbst Pirelli irrt mit der Entwicklung des grünen oder blauen Gummis seit Jahren in der nassen Gegend herum.
In den Rennen mag es anders aussehen. Doch kürzlich in Spa vergraulte man die Fans, liess sie stundenlang im Regen auf etwas hoffen, das dann drei Runden hinter dem Safety Car nach 18 Uhr für noch mehr Ärger sorgte.
In Sotschi war im nassen Finale jeder für sich selbst verantwortlich. Die cleveren Piloten wechselten in den letzten fünf Runden früher auf Regenreifen und belohnten sich selbst. Andere wurden per Funk aufgefordert, endlich an die Boxen zu kommen.
So ein Chaos gab es zu den «goldenen» Zeiten nie. Vor allem, weil die Regenreifen damals besser zu den einfachen Boliden passten. So wurden Regengötter wie Sir Jackie Stewart, Jacky Ickx, Eddie Cheever oder eben Michael Schumacher geboren! Um nur einige zu nennen!