Die Gerüchteküche brodelt also wieder mal. Angeblich soll eine Gruppe um den früheren Formel-1-Piloten Michael Andretti (59) schon 80 Prozent des Schweizer Rennstalls übernommen haben.
Erfolglos in der Formel 1
Michael, Sohn des legendären GP-Stars Mario Andretti (81), Weltmeister 1978 auf Lotus, versuchte sich 1993 auch in der Formel 1. Als Teamkollege von Ayrton Senna kam der Amerikaner nie in die Gänge. Und wurde nach sieben Ausfällen und dem 3. Platz in Monza durch den Finnen Mika Häkkinen ersetzt.
Seit 2003 ist der 42-fache Indy Car-Sieger selbst Teamboss. Auch in der Formel E hat er ein eigenes Team eingesetzt.
«Schon 25 Mal verkauft»
Der französische Alfa-Sauber-Teamchef Fredéric Vasseur (53) kann über das neue Gerücht sogar noch lachen: «Wenn all die Berichte, die ich in den letzten Wochen gelesen habe, wahr wären, hatten wir das Team schon 25 Mal verkauft. Ich hoffe, die aktuellen Besitzer haben damit ein gutes Geschäft gemacht. Am Ende entscheiden bei uns nur die Aktionäre.»
Ob die schwedischen Investoren des Rausing-Clans mit TetraPak mit den Resultaten der letzten Jahre wirklich glücklich sind, weiss eigentlich niemand. Es könnte also wirklich eine Zeitbombe beim viertältesten Formel-1-Team in Hinwil ticken.
Ferrari feiert Schumi
Der 8. Oktober 2000 ist ein historischer Tag. 21 Jahre nach Jody Scheckter konnte Ferrari in Suzuka wieder einen WM-Titel feiern. In einem Drama-Finale gewann Michael Schumacher damals vor Mika Häkkinen (McLaren).
Eigentlich hätte Ferrari diesen Tag in Japan feiern wollen. Doch Suzuka fiel ja der Corona-Krise zum Opfer und wurde eben durch das aktuelle Rennen in Istanbul ersetzt.
Als Schumi vor 21 Jahren seinen ersten von fünf Ferrari-Titeln in Serie holte, läuteten ab 7 Uhr morgens in Maranello alle Kirchenglocken – und ein Autocorso weckte alle Bürger mit einem Hupkonzert.
Bullen-Quartett in Weiss…
Auch Red Bull und Alpha Tauri hätten sich gerne in Suzuka von Honda verabschiedet. Die Japaner verlassen ja Ende Saison (zum vierten Mal) die Formel 1. Jetzt sind die vier Autos eben schon hier auch weiss lackiert.
Dies als Erinnerung an den ersten Honda-Triumph 1965 in Mexiko durch den US-Pilot Richie Ginther.
Hamilton 10 Plätze zurück
Mode-Freak Lewis Hamilton steigt mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung gegenüber Max Verstappen in die letzten sieben Rennen 2021. Doch es war ja bekannt, dass der Brite noch einmal den Motor wechseln muss.
Und jetzt weiss man es: Hamilton tut dies schon in der Türkei. Aber im Gegensatz zu Verstappen in Sotschi muss Sir Lewis wirklich nur den Motor austauschen – und nicht noch andere Komponente.
Kann Max profitieren?
So verliert Hamilton am Sonntag ab 14 Uhr (TV live) nur zehn Startplätze – Verstappen musste in Russland nach ganz hinten, wurde aber wegen des Regen-Chaos am Ende noch sensationeller Zweiter.
In der Türkei kassierte der Holländer im zweiten ereignisarmen Training eine der wenigen Niederlagen gegen Pérez. Und Titelrivale Hamilton war bei den Longruns im Mercedes um einiges schneller.
Sainz kommt von hinten
Auch Carlos Sainz bekommt eine Motorenstrafe und muss beim 16. WM-Lauf mit dem Ferrari von ganz hinten starten. Der Spanier liegt in der WM als Sechster sogar 8,5 Punkte vor Teamkollege Charles Leclerc.
Der Monegasse tut sich damit natürlich schwer und hofft, dass er diesen dunklen Fleck in seiner Karriere am Sonntag auslöschen kann. Im zweiten Training stellte sich Leclerc mal zwischen die beiden Mercedes von Tagessieger Hamilton und Bottas.
Lewis vor Pérez und Vettel
Vor einem Jahr gewann Hamilton in Istanbul vor Pérez im Racing Point und Vettel im Ferrari… Nur auf Rang sechs landete Verstappen, der damals die Pole-Position einem gewissen Lance Stroll im Racing Point überlassen musste!
Später eroberte sein Teamkollege Sergio Pérez (jetzt Red Bull-Honda) für das Mittelfeld-Team in Bahrain sogar den ersten GP-Sieg.
Hoffnung im Hinwiler Team
Für Alfa-Sauber gab es 2020 keine Punkte. Aber diesmal hofft der WM-Neunte den 7:23-Rückstand gegenüber Williams-Mercedes zu verringern.
Die Ränge 10 (Giovinazzi) und 15 (Räikkönen) lassen für die Qualifikation am Samstag ab 14 Uhr etwas Hoffnung für gute Startplätze aufkommen.
Aber aufgepasst, am Wochenende soll es in Istanbul regnen. Bei Temperaturen um 20 Grad. Spa und Sotschi lassen schon mal grüssen.