Rogers Boxenstopp
Sie haben alle Dreck am Stecken

Jene Teams, die nun mit dem Finger auf Racing Point zeigen, haben selber eine Vergangenheit in der Trickkiste der Formel 1.
Publiziert: 08.08.2020 um 21:06 Uhr
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Aktualisiert: 10.08.2020 um 11:00 Uhr
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Racing Point steht in der Formel 1 im Fokus.
Foto: imago images/HochZwei
Roger Benoit

Die Formel 1 in der Corona-Zeit. Für den seit Jahren zerstrittenen Zirkus kein Grund, die Eitelkeiten oder die Missgunst etwas auf die Seite zu schieben.

Jeder Streit wird weiter voll ausgenutzt, um sich weltweit in Szene zu setzen. Das neueste Beispiel soll nur die eigenen Schwächen kaschieren.

Renault, Ferrari, McLaren und Williams erheben jetzt gegen das FIA-Urteil Einspruch. Sie glauben, Racing Point-Mercedes sei mit 400'000 Euro und dem Abzug von 15 WM-Punkten zu milde bestraft worden.

Renault hatte gegen den Pink Panther protestiert, weil dieser den Mercedes von 2019 kopierte. Vor allem die Bremsbelüftungen. Jetzt ist das Auto weiter legal, weil nur der Designprozess bestraft wurde.

Ferrari, McLaren und Renault haben selbst getrickst

Darüber kann man streiten. Aber diese unzufriedenen Teams sollten einmal zurückdenken. 2019 drohte Ferrari sogar der WM-Ausschluss, weil man mit einem Sensor trickste und so mehr Benzin eingespritzt wurde als legal ist. Der Fall endete seltsamerweise mit einem geheimen Deal der Roten mit der FIA.

2007 war es ein Ex-Ferrari-Chefmechaniker, der aus Wut («wir haben nicht immer mit fairen Mitteln gewonnen!») 780 interne Seiten Richtung McLaren zukommen liess. Der Spionagefall endete für die Briten mit einer 100 Millionen Dollar Strafe!

2008 kam es zum «Crashgate» in Singapur. Renault befahl Pilot Piquet junior mit einem Unfall, die gelben Flaggen auszulösen, um damit Alonso den Sieg zu ermöglichen. Und so geschah es. Renault-Chef Briatore wurde damals jahrelang gesperrt.

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