Gibt es erstmals seit WM-Beginn 1950 keinen Transfer für die nächste Saison? Das Beispiel von Alpha Tauri-Honda ist da eine Ausnahme. Man startete mit Tsunoda und De Vries. Der Holländer war so schwach, dass er durch Ricciardo ersetzt wurde. Der Australier verletzte sich in Zandvoort (gebrochener Mittelhandknochen) – und so kam der Bullen-Junior Lawson zum Zug. Der Neuseeländer war in den ersten drei Rennen im schwächsten Auto ein Kracher.
Doch jetzt bestätigte die neue Teamführung unter Peter Bayer in Japan: «Tsunoda und Ricciardo fahren.» Lawson wird wieder auf die Ersatzbank abgeschoben. Jetzt ist nur noch das zweite Williams-Cockpit offen. Wird Sargeant entlassen, wäre Drugovich, Formel-2-Meister 22, der klare Favorit. Vor Schumi junior.
Auch bei den Teams tut sich die Formel 1 schwer. Die FIA prüfte vier Anfragen. Hitech GP aus England bekam eine Absage. Man hatte bereits 90 Leute für das Projekt eingestellt. Auch das Lucky-Sun-Abenteuer eines Milliardärs aus Hongkong wurde abgewiesen. Er wollte eine Milliarde reinstecken und sogar freiwillig das Eintrittsgeld von 200 Millionen Dollar auf 600 Millionen erhöhen.
Andretti-Clan hat kein leichtes Spiel
Diese Summe (die dann unter den zehn Teams aufgeteilt wird) soll im neuen Concorde Agreement ab 2025 stehen. Und damit alle abschrecken, dem GP-Zirkus beizutreten. Auch der Andretti-Clan ist nicht willkommen. Doch dieser dürfte von der FIA bald die Zusage für das elfte GP-Team erhalten. Weil er als Partner General Motors hinter sich hat.
Jubeln sollten die Amis allerdings noch nicht. Die zehn aktuellen Teams stehen jetzt geschlossen hinter der Formel-1-Geschäftsführung, die Andretti ablehnt und sich im Notfall sogar mit dem Weltverband FIA anlegen will. Michael Andretti, Sohn von Ex-Weltmeister Mario (1978 auf Lotus), hatte einst versucht, in Hinwil das Sauber-Team zu kaufen. Er scheiterte kläglich.