Es spielten sich unheimliche Szenen während der meist nassen Qualifikation zum Sprintrennen (Samstag, TV live ab 20.30 Uhr MEZ) ab. Auf der sich ständig ändernden Strecke und dann am verkürzten Ende des Top-Ten-Finales.
Da tanzte ein Mann auf seinem Auto herum, der dies in seinen bisherigen 139 Rennen noch nie tat: Pole-Position für Kevin Magnussen (30) im Haas-Ferrari.
«Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll. Es ist ein Traum, ein Märchen, das für unser Team wahr wurde! Danke, danke!»
Magnussen Erster – Schumacher Letzter!
Und für einen Teil des US-Teams wurde der Freitag zum Albtraum: Teamkollege Mick Schumacher (23) startet als Letzter! Und sein Haas-Schicksal ist damit wohl endgültig besiegelt.
Was sich in den 70 Minuten abspielte, war einfach nur verrückt. Und die drei Teile der Qualifikation haben gezeigt, was Cleverness, Strategie und die Zusammenarbeit der Reifenspezialisten mit den Piloten wert ist.
Schlechteste Note für Alfa-Sauber
Und da bekommt leider Alfa-Sauber die schlechteste Note: Zhou und Bottas müssen aus der neunten und vorletzten Reihe beginnen. Weil sie im entscheidenden Moment nicht mit dem richtigen Gummi unterwegs waren.
Die Wetter-Kapriolen erwischte auch die Stars. Nur Weltmeister Verstappen blieb cool, er startet neben dem blonden Dänen aus der ersten Reihe.
Der Holländer hat von den bisherigen fünf Sprintrennen über jeweils 100 Kilometer drei gewonnen, die andern zwei entschied Bottas (damals noch im Mercedes) für sich.
Reifenopfer Bottas
Der Finne wurde bei den dauernd wechselnden Bedingungen beim Tanz zwischen Rot (weich) und Grün (Intermediates) ein Reifenopfer.
Wie dramatisch die Situation war, zeigt die Bestzeit von Latifi im Williams knapp zwei Minuten vor dem Ende der ersten 18 Minuten. Am Ende war der Kanadier 16. – und nicht qualifiziert!
Pole-Mann Magnussen könnte am Samstag Geschichte schreiben. Er hat 2022 schon in Imola (8. Platz) und in Spielberg (7.) drei Sprint-Punkte gesammelt.
Keine Gefahr durch Aston Martin
Das Glück für Alfa-Sauber: Die grossen Gegner von Aston Martin-Mercedes im Kampf um den 6. WM-Platz (53:49 Punkte-Führung) überlebten zwar die erste Hürde, stürzten dann aber auf die Startplätze 13 (Vettel) und 15 (Stroll) ab. Da droht kaum Gefahr.
Aber die Positionen im Sprintrennen über 24 Runden bestimmen dann die Startaufstellung für den vorletzten WM-Lauf am Sonntag.
Russell-Ausritt half Magnussen
Für die letzte Dramatik bei dieser fast unheimlichen Qualifikation sorgte der Brite Russell im Mercedes. Er verlor seinen Silberpfeil auf einer nassen weissen Linie und pflügte das Kiesbett um. Rote Flagge.
Da waren noch acht Minuten auf der Uhr. Also genug Zeit, um Magnussen zu verdrängen. Nein. Als es wieder weitergehen sollte, beantwortete ein Regensturm alle offenen Fragen. Die Formel 1 hatte wieder einmal Geschichte geschrieben.
Die Startaufstellung
1. Reihe: Magnussen – Verstappen
2. Reihe: Russell – Norris
3. Reihe: Sainz – Ocon
4. Reihe: Alonso – Hamilton
5. Reihe: Pérez – Leclerc
6. Reihe: Albon – Gasly
7. Reihe: Vettel – Ricciardo
8. Reihe: Stroll – Latifi
9. Reihe: Zhou – Bottas
10. Reihe: Tsunoda – Schumi
Qualifikation, 1. Teil (18 Minuten)
**
1. Norris 1:13,106
2. Hamilton
3. Alonso
4. Vettel
5. Pérez
6. Verstappen
7. Magnussen
8. Albon
9. Gasly
10. Stroll
11. Russell
12. Leclerc
13. Ocon
14. Sainz
15. Ricciardo 1:14,931
-----------------------
16. Latifi 1:15,096
17. Zhou 1:15,197
18. Bottas 1:15,486
19. Tsunoda
20. Schumi
**
**
Qualifikation, 2. Teil (15 Minuten)
**
1. Verstappen 1:10,881
2. Sainz
3. Leclerc
4. Russell
5. Norris
6. Alonso
7. Magnussen
8. Pérez
9. Hamilton
10. Ocon 1:11,587
-------------------
11. Albon 1:11,631
12. Gasly
13. Vettel
14. Ricciardo
15. Stroll
**
**
Qualifikation, Pole-Kampf (12 Minuten)
**
1. Magnussen 1:11,674
2. Verstappen 1:11,877
3. Russell
4. Norris
5. Sainz
6. Ocon
7. Alonso
8. Hamilton
9. Pérez
10. Leclerc
**
**
**
STRAFEN:
(zählen erst für Sonntag) **
Sainz (Motorwechsel) – minus 5
Qualifikation, 1. Teil (18 Minuten)
**
1. Norris 1:13,106
2. Hamilton
3. Alonso
4. Vettel
5. Pérez
6. Verstappen
7. Magnussen
8. Albon
9. Gasly
10. Stroll
11. Russell
12. Leclerc
13. Ocon
14. Sainz
15. Ricciardo 1:14,931
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16. Latifi 1:15,096
17. Zhou 1:15,197
18. Bottas 1:15,486
19. Tsunoda
20. Schumi
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Qualifikation, 2. Teil (15 Minuten)
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1. Verstappen 1:10,881
2. Sainz
3. Leclerc
4. Russell
5. Norris
6. Alonso
7. Magnussen
8. Pérez
9. Hamilton
10. Ocon 1:11,587
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11. Albon 1:11,631
12. Gasly
13. Vettel
14. Ricciardo
15. Stroll
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Qualifikation, Pole-Kampf (12 Minuten)
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1. Magnussen 1:11,674
2. Verstappen 1:11,877
3. Russell
4. Norris
5. Sainz
6. Ocon
7. Alonso
8. Hamilton
9. Pérez
10. Leclerc
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STRAFEN:
(zählen erst für Sonntag) **
Sainz (Motorwechsel) – minus 5
So gehts weiter
Vor dem Sprintrennen (20.30 Uhr) ist am Samstag noch das zweite Training (16.30 Uhr). Der GP im Autódromo José Carlos Pace (71 Runden à 4,309 km) startet am Sonntag um 19.00 Uhr.
Frédéric Vasseur, Teamchef: «Wenn man im Training eine gute Pace hat, so wie wir heute, ist das Ausscheiden von zwei Autos im Q1 definitiv nicht das Ergebnis, das man erwartet. Leider haben wir die wechselnden Bedingungen nicht optimal genutzt, und das ist uns am Ende teuer zu stehen gekommen. Es ist enttäuschend, aber der einzige Trost ist, dass wir morgen im Sprint versuchen können, Boden gutzumachen. Brasilien war schon immer ein Ort, an dem Überholmanöver möglich sind, und wenn wir die Pace aus dem ersten Training wiederholen, können wir nach vorne kommen: Dann haben wir die bestmögliche Chance für das Rennen am Sonntag.
Valtteri Bottas (18.): «Es ist ein enttäuschendes Ergebnis, besonders nachdem wir im ersten Training heute stark aussahen. Am Ende entschieden wir uns beim Boxenstopp für die Intermediates, was sich als falsche Entscheidung herausstellte: Auf meiner In-Lap (Runde vor dem Boxenstopp) sah ich einen Williams, der Probleme hatte, und entschied mich, auf den Intermediates zu bleiben. Wir erkannten, dass die Softs die beste Option waren und kamen erneut an die Box, aber zwei Runden reichten nicht aus, um die Reifen auf Temperatur zu bringen. Wir haben noch zwei Tage Zeit, um in die Punkte zu fahren, und angesichts unserer Pace im Trockenen haben wir immer noch die Chance, ein gutes Ergebnis einzufahren.
Guanyu Zhou (17.): «Alles lief wirklich reibungslos, vor allem wenn man bedenkt, dass die Bedingungen sehr rutschig waren. Leider kamen wir wohl ein oder zwei Runden zu spät an die Box, und ich konnte nur eine Runde auf Slicks fahren, sodass es fast unmöglich war, alles zu geben. Es ist natürlich frustrierend, den Cut um weniger als zwei Zehntel zu verpassen, vor allem, weil wir uns wahrscheinlich verbessert hätten, wenn wir noch eine Runde mehr gefahren wären, also ist es ein bisschen hart. Wir hatten am Anfang das Gefühl, dass wir die Pace haben, ich bin eine wirklich gute Runde auf den Softs gefahren. Das macht es noch frustrierender, denn ich habe das Gefühl, dass wir heute viel mehr hätten geben können. Nichtsdestotrotz können wir morgen hoffentlich etwas Boden gutmachen und unsere Ausgangsposition für das Rennen am Sonntag verbessern.»
Frédéric Vasseur, Teamchef: «Wenn man im Training eine gute Pace hat, so wie wir heute, ist das Ausscheiden von zwei Autos im Q1 definitiv nicht das Ergebnis, das man erwartet. Leider haben wir die wechselnden Bedingungen nicht optimal genutzt, und das ist uns am Ende teuer zu stehen gekommen. Es ist enttäuschend, aber der einzige Trost ist, dass wir morgen im Sprint versuchen können, Boden gutzumachen. Brasilien war schon immer ein Ort, an dem Überholmanöver möglich sind, und wenn wir die Pace aus dem ersten Training wiederholen, können wir nach vorne kommen: Dann haben wir die bestmögliche Chance für das Rennen am Sonntag.
Valtteri Bottas (18.): «Es ist ein enttäuschendes Ergebnis, besonders nachdem wir im ersten Training heute stark aussahen. Am Ende entschieden wir uns beim Boxenstopp für die Intermediates, was sich als falsche Entscheidung herausstellte: Auf meiner In-Lap (Runde vor dem Boxenstopp) sah ich einen Williams, der Probleme hatte, und entschied mich, auf den Intermediates zu bleiben. Wir erkannten, dass die Softs die beste Option waren und kamen erneut an die Box, aber zwei Runden reichten nicht aus, um die Reifen auf Temperatur zu bringen. Wir haben noch zwei Tage Zeit, um in die Punkte zu fahren, und angesichts unserer Pace im Trockenen haben wir immer noch die Chance, ein gutes Ergebnis einzufahren.
Guanyu Zhou (17.): «Alles lief wirklich reibungslos, vor allem wenn man bedenkt, dass die Bedingungen sehr rutschig waren. Leider kamen wir wohl ein oder zwei Runden zu spät an die Box, und ich konnte nur eine Runde auf Slicks fahren, sodass es fast unmöglich war, alles zu geben. Es ist natürlich frustrierend, den Cut um weniger als zwei Zehntel zu verpassen, vor allem, weil wir uns wahrscheinlich verbessert hätten, wenn wir noch eine Runde mehr gefahren wären, also ist es ein bisschen hart. Wir hatten am Anfang das Gefühl, dass wir die Pace haben, ich bin eine wirklich gute Runde auf den Softs gefahren. Das macht es noch frustrierender, denn ich habe das Gefühl, dass wir heute viel mehr hätten geben können. Nichtsdestotrotz können wir morgen hoffentlich etwas Boden gutmachen und unsere Ausgangsposition für das Rennen am Sonntag verbessern.»