Die Fahrer hatten genau 60 Minuten Zeit, um sich für die heisse Qualifikation für die Startaufstellung des Sprintrennens am Samstag (TV live ab 20.30 Uhr MEZ) vorzubereiten. Da war einfach nur das Sammeln von Runden angesagt. Mit den drei verschiedenen Gummi-Mischungen.
Alle drehten über 24 Runden
Also volle Action, die Weltmeister Max Verstappen mit einem kleinen Ausritt im Red Bull-Honda eröffnete – um dann mit 1:13,646 die erste Richtzeit auf die 4,309 km lange Berg- und Talfahrt zwischen den Seen (Interlagos) hinzulegen. Gefolgt von Bottas im Alfa-Sauber und dem WM-Zweiten Pérez im andern Bullen-Auto. Sie blieben nach 30 Minuten mit dem dreifachen Interlagos-Sieger Hamilton als einzige unter der 1:14er-Grenze.
Ein neuer Schlag für Ferrari: Der WM-Sechste Carlos Sainz, das ganze Jahr schon von Pleiten, Pech und Pannen verfolgt, braucht einen fünften Motor. So muss er am Sonntag beim vorletzten Rennen (TV live ab 19 Uhr MEZ) fünf Startplätze zurück.
Nur zwei Sprint-Sieger!
Diese Startaufstellung ergibt sich dann aus dem Resultat des Sprintrennens. Wer bei diesem dritten 100-km-Showeinsatz 2022 (nach Imola und Spielberg) als erster ausfällt, muss eben dann von ganz hinten losfahren.
Die bisherigen fünf Sprintrennen 2021/22 wurden übrigens nur von zwei Fahrern gewonnen: Verstappen (3) und Bottas (2). Diese Saison konnte der Finne übrigens in Imola als Siebter zwei wertvolle WM-Punkte holen.
Denn die Hinwiler liegen ja im Kampf um Position sechs gegen Aston Martin-Mercedes nur mit 53:49 vorne. Schaffen die «Grünen» noch das nötige Überholmanöver? Aussteiger Vettel: «Wir packen das!»
Gasly vor Rennsperre!
Sehr vorsichtig muss bis zum Finale am 20. November in Abu Dhabi der Franzose Pierre Gasly (26) im Alpha Tauri-Honda unterwegs sein. Denn er hat bereits zehn Strafpunkte innerhalb eines Kalenderjahres auf dem Konto. Noch eine weitere Dummheit (oder wie Sie es nennen wollen), dann wird Gasly für ein Rennen gesperrt.
«Das System ist ungerecht», jammerte Gasly bei der letzten Fahrersitzung – und bekam von den Kollegen kaum Unterstützung. Und der oft unbeherrschte GP-Sieger (Monza 2020) muss auch 2023 bei Alpine aufpassen. Die ersten zwei Punkte werden ihm erst am 22. Mai gestrichen. Bis dann gibt es noch sechs Rennen …
Alpha Tauri jagt «Hasen-Duo»
Jetzt muss Gasly mit Teamkollege Tsunoda (hat auch schon acht Strafpunkte) versuchen, Alpha Tauri noch vom vorletzten WM-Platz nach vorne zu bringen. Das B-Team von Red Bull liegt gegen Haas-Ferrari mit 35:36 zurück.
Und die «Hasen» Magnussen sowie Schumi, seit neun Rennen nur mit zwei Punkten unterwegs, wehren sich. Es ist ein Teamduell, das vor der Saison keiner für möglich hielt.
Wer fängt Schumi auf?
Die letzten Gerüchte zeigen klar auf: Mick Schumacher (23) wird nächste Woche wohl im US-Team nach zwei Jahren entlassen. Und durch Landsmann Nico Hülkenberg (35) ersetzt. Schumi, von Ferrari längst liegen gelassen, selbst soll bei Mercedes und Alpine ein Kandidat für den Posten des Ersatzpiloten sein (Blick berichtete).
Auch der von McLaren entlassene Daniel Ricciardo (33) versucht, in der Formel 1 zu bleiben. Er kann zwischen Mercedes und Red Bull-Honda wählen.
Alfa-Sauber ist gewarnt
Zurück zum Training. Nach einer halben Stunde meldete sich dann Pérez von der Spitze – 0,008 vor Teampartner Verstappen. Dahinter zwängte sich Schumi vorerst zwischen die beiden Ferrari. Dann zogen praktisch alle für den Endspurt den roten Gummi (weich) auf.
Der seit drei Rennen dank den Updates (Frontflügel, Unterboden) verbesserte C42 hält Bottas und Zhou jetzt meist im Mittelfeld. Gelingt dem Duo in der Sprint-Qualifikation heute 20 Uhr MEZ (TV live) sogar eine kleine Überraschung? Aber aufgepasst, der «Grüne» Vettel grüsst im ersten Training von Position sieben.