Beim Auftakt war Pérez gegen Red Bull-Honda-Teamkollege und Doppel-Weltmeister Max Verstappen (25) chancenlos, lag im Ziel als Zweiter zwölf Sekunden hinter dem Holländer mit jetzt 36 Siegen – Pérez hat vier!
Einzige Pole in Saudi-Arabien
Pérez: «Der Start hat mich den Kampf um den Sieg gekostet.» Klar, er wurde gleich von Leclerc (Ferrari), der ihm einen leichten Stoss gab, überholt. Später machte sich Pérez bei jedem Versuch, den Monegassen zu überholen, den Gummi kaputt.
Nun, diese Woche gehts nach Jeddah (Saudi Arabien) an die Strecke, wo Pérez in bisher 236 Rennen seine einzige Pole-Position eroberte! Am Ende wurde er mit elf Sekunden Rückstand auf Sieger Verstappen Vierter.
Bottas träumte fünf Jahre lang
Fünf Jahre lang hörten wir von Valtteri Bottas (33) bei Mercedes das gleiche Lied: «Diesmal spüre ich, dass ich Lewis schlagen kann!» Nun, der Finne war meist näher dran als jetzt Pérez im dritten Jahre neben Verstappen. Und das Bottas-Fazit Ende 2021? «Ich muss es zugeben, Hamilton ist der bessere Fahrer!»
Wann Pérez zu dieser Einsicht kommt, man weiss es nicht. Der Lateinamerikaner muss auch 2023 abliefern, denn Red Bull-Honda hat mit Daniel Ricciardo (31) den prominentesten dritten Piloten.
Horner: «Checo muss schneller werden!»
Wie schätzt man bei den Bullen die Chancen von Pérez ein? Teamchef Christian Horner: «Max ist vermutlich die höchste Messlatte in der Formel 1. Checo fühlt sich bei uns wohl im Auto. Aber er muss dauernd Bestleistungen bringen.» Was muss Pérez ändern? Horner trocken: «Seine Rundenzeiten!» Im Nahkampf gehört er zu den Besten.
Sportdirektor Marko verteilt sogar Komplimente: «Jetzt sind beide Piloten mit dem Auto zufrieden. Pérez ist in guter Form, und die brauchen wir für den Gewinn der Konstrukteuren-WM. Es ist schon ein Erfolg für Checo, dass er als erster Pilot ins dritte Jahr neben Verstappen geht und daran nicht zerbrochen ist!»
Die Lage von Russell und Sainz
Und wie sieht es bei den beiden Jägern der Bullen aus? Bei Mercedes ist George Russell (25) sehr nahe an Sir Lewis Hamilton (38) dran. Das hängt meist von der Lust und Laune des siebenfachen Champions und des 103-fachen GP-Siegers ab. Seit 25 Rennen aber sieglos.
Bei Ferrari hat der klar langsamere Sainz die Lage schon vor den Tests erkannt: «Ich muss 2023 jede Runde beweisen, dass ich an Charles dran bin! Sonst laufe ich Gefahr, dass der neue Chef Vasseur meinen Teamkollegen zur Nummer 1 macht!»