Sollte man für 2025 tatsächlich weiter Valtteri Bottas (34) verpflichten, dann wäre das Team mit Nico Hülkenberg (36) – beide werden im August ein Jahr älter – nächste Saison 72 Jahre alt. Das soll die Zukunft der ehrgeizigen, aber offenbar mutlosen Deutschen sein?
Alunni-Bravi bleibt …
Nach Mattia Binotto (54), der am 1. August als CEO im Zürcher Oberland begann, wurde für das Audi-Projekt jetzt auch der Brite Jonathan Wheatley (57) als Teamchef verpflichtet.
2025 muss er wohl noch eine Pause machen, weshalb Hausjurist Alessandro Alunni-Bravi das Sauber-Audi-Team weiter im Fahrerlager vertritt. Alle anderen Teams haben einen offiziellen Chef.
Red Bull zerbröckelt
Blick hatte noch am Rennwochenende in Spa mit Wheatley gesprochen: «Plötzlich werde ich mit allen Teams in Verbindung gebracht!» Nun, sein Audi-Gegenspieler Mike Krack bleibt offenbar bei Aston Martin.
Wheatley ist nach Technik-Guru Adrian Newey (65) der zweite grosse Abgang bei Red Bull. Das Team leidet, hat jetzt seit vier Rennen nicht mehr gewonnen (was zuletzt 2020 passierte). Auch der Bullen-Chefmechaniker ist seit Wochen in Hinwil.
«Er ist ein teurer Mann»
Es ist kein Geheimnis, dass Wheatley nach 18 Jahren genug von den Bullen und Teamchef Christian Horner hat. Dieser hatte Blick beim GP Belgien am Sonntag gesagt: «Ich weiss, dass Jonathan gehen will. Warum nicht? Er ist ein teurer Mann, für dessen Salär ich einige Ingenieure einstellen kann.»
Wheatley startete 2006 mit Red Bull das erfolgreiche Projekt und wurde vom damaligen Teammanager zum Sportdirektor. Den gleichen Weg ging bei Sauber der Zürcher Beat Zehnder (58).
Wann wird Key ersetzt?
Interessant wird sein, wie die Karriere Zehnders weitergeht. Der Schweizer, nach der Langstrecken-Zeit seit dem ersten Sauber-Rennen im Jahr 1993 in Südafrika dabei, gehört neben Alunni Bravi und Renndirektor Pujolar zum Führungstrio an der Rennstrecke.
Für Technik-Direktor James Key ist nach dem Seidl-Rauswurf und der aggressiven Zukunfts-Strategie wohl bald kein Platz mehr in Hinwil. Darauf muss Audi jetzt das Augenmerk richten. Denn ohne gutes Auto sind alle Millionen in den Führungsetagen nichts wert.