Nach dem Wüstenknaller von Bahrain sagte der unterlegene Teamchef Christian Horner (Red Bull): «Die grossen Sieger sind die Fans!» Und Toto Wolff (Mercedes): «Die Formel 1 hat 2021 endlich einen offenen Titelkampf! Es wird diesmal schwierig sein, Red Bull zu schlagen!»
75. Sieg fürs Werksteam
Bis jetzt war Hamilton seit 2007 eher ein Langsam-Starter in die Saison. Am Sonntag hat ihn Verstappen gleich im ersten Rennen wachgerüttelt. «Es sind diese Zweikämpfe, die ich – wie viele Zuschauer – lange vermisst habe. Da musst du vom Start beissen und hoffe, dass an den Boxen auch das Team keine Fehler macht. Deshalb gilt mein erster Dank immer der Mannschaft!» Wie nach seinem bereits 75. Sieg für das Werksteam!
2008, 2015 und 2021
Der seit Hamiltons GP-Premiere 2007 erst dritte Auftaktsieg (2008, 2015 und 2021) schien vier Runden vor dem Ende zu platzen. Verstappen überholte den führenden Briten in Turn 4 ausserhalb der Strecke.
Die FIA reagierte sofort: Max muss den Platz zurückgeben. Der Holländer gehorchte, auch wenn er die normale Strafe (5 Sekunden) gerne kassiert hätte…
Vettel blieb vorne und verlor
Aber zur Not kann die FIA diesen Zeitverlust so hoch ansetzen, dass der illegale Leader am Ende eben doch nur Zweiter wird!
2019 in Montreal war der Fall ähnlich. Vettel lag damals in Führung konnte diese aber nur durch das Abkürzen der Schikane gegen Hamilton behaupten, was die FIA mit einer fünf Sekunden Strafe belegte. Hamilton wurde informiert und fuhr einfach hinter Vettel her ohne ihn anzugreifen.
Im Ziel riss Vettel die Arme hoch und Hamilton feierte mit 3,6 Sekunden «Vorsprung» den Sieg. Als Zweiter… Im Parc Fermé verstellte dann der saure Deutsche die Positions-Tafeln, also die Nummer 1 vor seinen Ferrari!
Sandwichpapier bremste Alonso
In der Sakhir-Wüste war Vettel mit 5 Strafpunkten (bei 12 innerhalb eines Jahres droht eine Sperre) neben dem bereits jetzt überforderten Mazepin (Haas, Startcrash) und Alonso (Alpine) der erste grosse Verlierer.
Doch der immer noch kampfstarke Spanier hatte bei seinem Ausfall einfach Pech: Ein Sandwichpapier verfing sich in der Bremsbelüftung und überhitzte die Bremsen.
Mick kam aus dem «Sandkasten»
Der medial am meisten beachtete Mann: Mick Schumacher (22) gab trotz des 16. und letzten Platzes im Haas-Ferrari ein solides Debüt.
Seine grösste Leistung: In der 5. Runde konnte er sich nach einem Dreher aus dem «Sandkasten» befreien. Der letztjährige Formel-2-Meister: «Ich war zufrieden und muss natürlich noch sehr viel lernen. Dieser Prozess mit dem Team dauert noch lange!»
Die schnelle Beförderung
Vater Michael (52) kam bei seiner überraschenden GP-Premiere vor 30 Jahren in Spa (er ersetzte den inhaftierten Gachot) vom siebten Startplatz im Jordan knapp einen Kilometer weit. Dann streikte im Rennen schon die Kupplung.
Doch im zweiten WM-Lauf sass der Deutsche bereits im Benetton und wurde in Monza hinter Mansell, Senna, Prost und Berger Fünfter! Einen Platz vor Teamkollege Piquet…
Auf eine solche Chance muss Mick wohl noch Jahre warten und vorerst jeden WM-Punkt wie Weihnachten feiern. Das ist die harte Realität im schwächsten Auto des Feldes.