Noch drei Europa-Rennen
Schafft es die Formel 1 bis in die Wüste?

Corona bleibt weiterhin das dominante Thema in der Formel 1 und Red Bull droht wieder mit einem Ausstieg. Hier gehts zum Inside.
Publiziert: 18.10.2020 um 09:45 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2020 um 16:50 Uhr
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Bis jetzt wurstelt sich die Formel 1 durch die Corona-Krise.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit

Noch drei Europa-Rennen bis zum geplanten Wüsten-Finale in Bahrain (zweimal) und Abu Dhabi. Bis jetzt wurstelte sich der GP-Zirkus – wie die Politik – durch die Corona-Krise. Aber ohne Sonderbewilligungen (vor allem für die sieben britischen Teams) wäre die Formel 1 mit allen Quarantäne-Vorschriften gar nie bis zum Nürburgring gekommen. Und jetzt jettet man ausgerechnet nach Portugal – einem der neuen Hotspots in Europa. Die Regierung will jetzt wenigstens den wahnsinnigen Plan mit 45 000 Zuschauern verwerfen. Wie es auch die Türken machen, wo man von 100 000 Fans träumte.

150 Transporter

Nach dem 12. Lauf gehts ja mit über 150 Transportern (!) von Portimao an der Algarve hoch nach Imola. Wegen der langen Reise durch die Krisengebiete in Spanien und Frankreich wird in Italien nur am Samstag und Sonntag gefahren. Wie nebelbedingt auch vor einer Woche in der Eifel. Extra-Spannung?

15 Rennen braucht die Formel 1

In der letzten Woche hat die FIA wieder über 1700 Tests im Umfeld der Formel 1 durchgeführt. Acht positive Fälle! Darunter auch bei Mercedes – und beim Alonso-Test in Barcelona wurden auch zwei Mitglieder von Renault positiv getestet. Die Dunkelziffer liegt natürlich höher, wenn man die positiven Tests von Mitarbeitern, die dann gar nicht aus der Heimat anreisen durften, mit einbeziehen würde. Das Ziel ist klar: Die Formel 1 braucht mindestens 15 Rennen, um alle TV-Gelder in Milliardenhöhe zu kassieren.

Ecclestone warnt vor Corona

Bernie Ecclestone, der in zehn Tagen 90 Jahre alt wird, verfolgt die Corona-Lage weltweit von Gstaad BE aus. «Einen sichereren Ort kann man sich mit einem Baby gar nicht wünschen.» Der Brite («ich bin für die totale Maskenpflicht») musste jetzt sogar sein Hotel «Olden» für zehn Tage schliessen. «Ein Angestellter wurde infiziert. Also halten wir uns an die Vorschriften. Denn Corona ist zehnmal schlimmer als eine normale Grippe – auch das habe ich gelernt!»

Die Drohung von Red Bull

Was wäre die Formel 1 ohne Krach? Red Bull droht wieder einmal mit beiden Teams auszusteigen, sollte man wirklich die Honda-Motoren in eigener Regie betreuen und wenn die Entwicklung der Hybrid-Aggregate ab 2022 nicht eingefroren würde. Mercedes wäre einverstanden. Von Ferrari kommt schon ein klares Nein. Und Renault wartet ab, vielleicht steigt ja Red Bull wieder ins französische Bett zurück.

Buemi glaubt an Hamilton

Neue Chance für Buemi. Ab Portugal ist der bald 32-jährige Waadtländer offiziell für den Rest von 2020 Ersatzpilot bei Red Bull-Honda! Seit über 13 Jahren gehört der Tausendsassa zur Bullen-Familie, fuhr von 2009 bis 2011 für Toro Rosso (55 Starts, 29 Punkte). Und niemand sass mehr im Simulator von Milton Keynes als Sébastien. Mit einem Tipp kann er nicht danebenliegen: «Hamilton holt den siebten Titel!»

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