Neustart um 7.50 Uhr mit Hülkenberg und Bortoleto
Bottas-Eklat zum Abschluss – wie Sauber alles hinter sich lässt

Der letzte Formel-1-Tag 2024 war am Dienstag um 9 Uhr (Testbeginn) auch der Neustart von Sauber unter der bald alleinigen Herrschaft von Audi. Das düstere Kapitel der letzten drei Jahre landete mit der verbalen Ohrfeige von Valtteri Bottas (35) im Hinwiler Mülleimer.
Publiziert: 10.12.2024 um 11:19 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2024 um 12:26 Uhr
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Hat nach seinem letzten Rennen für Sauber nachgetreten: Valtteri Bottas.
Foto: Lukas Gorys
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Hat nach seinem letzten Rennen für Sauber nachgetreten: Valtteri Bottas.
Foto: Lukas Gorys

Auf einen Blick

  • Sauber schliesst Bottas-Kapitel ab und lässt Kritik hinter sich
  • Neues Fahrerduo Hülkenberg/Bortoleto hat offiziell übernommen
  • Bortoleto schon jetzt im Dauereinsatz
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Der Finne hatte nach dem WM-Finale mit zwei Crashes (Pérez, Magnussen) dem letzten Sauber-Fan die Augen geöffnet. Sein Nachtreten mit den Worten «die letzten drei Jahre waren ein Fehler» (Blick berichtete) zeigte seinen wahren Charakter.

«Ich sollte ein Audi-Teil werden»

Und die Abrechnung mit dem Team war auch für alle Mitarbeiter im Zürcher Oberland und in Ingolstadt (Audi) eine grosse Enttäuschung. Und wer mit solchen Worten ein Team verlässt, der haut sich jetzt wohl alle Türen zu. Auch wenn Mercedes seinen früheren GP-Sieger wieder aufnehmen will.

Bottas: «Man hatte mir versprochen, dass ich ein Teil des Audi-Projektes sein werde. Davon wollte man plötzlich nichts mehr wissen. Als Vasseur das Ferrari-Angebot für 2023 annahm, hätte ich meine Ausstiegsklausel sofort einlösen müssen. Aber es war zu spät.»

Schon 2023 höhnte Bottas

Nun, das Team legte Bottas im September für 2025 sogar einen Vertrag vor. Doch den wollte der zu gierige Finne ohne Zukunftsgarantien nicht unterschreiben. Interessant, dass der frühere Hinwiler Chef Andreas Seidl den zehnfachen GP-Sieger so schnell wie möglich loswerden wollte. Bevor er am 23. Juli selbst gehen musste.

Die Attacken von Bottas kommen für Blick nicht überraschend. Am Ende der letzten Saison, als Sauber den letzten WM-Platz mit 16:12 Punkten gerade noch an Haas-Ferrari abgeben konnte, höhnte Bottas: «Wir hatten Glück, dass wir nicht Letzter sind!»

«Ein Jahr keine Fortschritte»

Schuld am ganzen Schlamassel hatten aber auch die Leute um Ersatz-Teamchef Alunni Bravi. Seine Pressemitteilungen aus Hinwil (mit denen von den Fahrern) waren oft unterirdisch, zielten offenbar gewollt an der Realität vorbei.

Die Wahrheit blieb stets im luftleeren Raum stecken. Alles wurde in den letzten zwei Jahren schöngeredet. Bis Bottas vor vielen Monaten in der Öffentlichkeit plötzlich sagte: «Wir haben seit über einem Jahr keinen Fortschritt mehr gemacht.»

Handschlag um 7.50 Uhr

Mit einem satten Händedruck zwischen dem WM-Elften Nico Hülkenberg (37) und dem frisch gebackenen Formel-2-Meister Gabriel Bortoleto (20) begann um 7.50 Uhr beim Frühstück vor dem Sauber-Haus die Zukunft. Der neue General Mattia Binotto nahm es mit Freude zur Kenntnis. Sonst war kein Teamchef hier vor Ort.

Man kann nur hoffen, dass sich zwischen den beiden hochmotivierten Piloten eine gesunde Rivalität entwickelt. Was bei Bottas und Zhou nie der Fall war. Harmonie stand dort an erster Stelle. Das doppelte Lottchen kam und ging zusammen.

Bortoleto als Schnellstarter

Der neunstündige Test ohne Mittagspause ist genau aufgeteilt. Es kommen alle Autos vom letzten Grand Prix zum Einsatz. Aber die Stammfahrer müssen für Pirelli die Reifen 2025 testen, im zweiten Auto sitzen die «Lehrlinge».

Test in Abu Dhabi, sonnig, 30 Grad (Stand nach vier Stunden)

1. Sainz (Williams) 1:24,435
2. Leclerc (Ferrari) 1:24,561
3. Norris (McLaren) 1:24,678
4. Doohan (Alpine) 1:24,730
5. Vesti (Mercedes) 1:25,159
6. O’Ward (McLaren) 1:25,201
7. Fuoco (Ferrari) 1:25,238
8. Bortoleto (Sauber) 1:1:25,306
9. Browning (Williams) 1:25,409
10. Aron (Alpine) 1:1:25,561
11. Tsunoda (Red Bull) 1:25m568
12. Hadjar (Red Bull) 1:25,605
13. Drugovich (Aston Martin) 1:25,819
14. Lawson (Racing Bulls) 1:26,016
15. Crawford (Aston Martin) 1:26,066
16. Iwasa (Racing Bulls) 1:26,251
17. Hülkenberg (Sauber) 1:26,351
18. Russell (Mercedes) 1:26,981
19. Hirakawa (Haas) 1: 27,526
20. Ocon (Haas) 1:27,903

1. Sainz (Williams) 1:24,435
2. Leclerc (Ferrari) 1:24,561
3. Norris (McLaren) 1:24,678
4. Doohan (Alpine) 1:24,730
5. Vesti (Mercedes) 1:25,159
6. O’Ward (McLaren) 1:25,201
7. Fuoco (Ferrari) 1:25,238
8. Bortoleto (Sauber) 1:1:25,306
9. Browning (Williams) 1:25,409
10. Aron (Alpine) 1:1:25,561
11. Tsunoda (Red Bull) 1:25m568
12. Hadjar (Red Bull) 1:25,605
13. Drugovich (Aston Martin) 1:25,819
14. Lawson (Racing Bulls) 1:26,016
15. Crawford (Aston Martin) 1:26,066
16. Iwasa (Racing Bulls) 1:26,251
17. Hülkenberg (Sauber) 1:26,351
18. Russell (Mercedes) 1:26,981
19. Hirakawa (Haas) 1: 27,526
20. Ocon (Haas) 1:27,903

Bortoleto gewöhnte sich rasch an die 400 PS schnelleren Boliden. Und nach zwei Stunden grüsste der Brasilianer als zweitbester Rookie hinter dem mexikanischen Indycar-Fahrer Pato O’Ward vom fünften Gesamtplatz. Und keiner hatte in den ersten 120 Minuten mehr Runden gedreht als Bortoleto – 52 auf der 5,281 km langen Strecke.

Sauber-Team verabschiedet sich von Bottas und Zhou
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Nach drei Jahren:Sauber-Team verabschiedet sich von Bottas und Zhou
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