Auf einen Blick
- Ferrari kämpft, aber McLaren-Mercedes wird Konstrukteurs-Weltmeister
- Hamilton provoziert mit rotem Outfit, zeigt starke Leistung im letzten Mercedes-Rennen
- Der Brite gewinnt Punkteduell gegen Landsmann Russell mit 697:695 nach drei Jahren
Ferrari wehrte sich beim WM-Finale sensationell mit zwei Podestplätzen – aber der vierte Saisonsieg von Norris machte McLaren-Mercedes erstmals seit 1998 zum Team-Weltmeister. Mit einem Vorsprung von nur noch 14 Punkten (666:652). Die damaligen Helden Mika Häkkinen und David Coulthard waren bei der langen Meisternacht des Papaya-Teams dabei.
Aber es waren die beiden roten Boliden, die für die Spannung sorgten. Für Sainz war es ein emotionaler zweiter Platz zum Ferrari-Abschied nach vier Jahren. «Als ich zu Beginn des Jahres erfuhr, dass ich gehen muss, kämpfte ich über eine Woche mit mir und meinen Gefühlen. Jetzt tut es wieder verdammt weh.»
Warten bei Ferrari geht weiter
Für Leclerc war es der schönste dritte Platz der Karriere. Er war mit Colapinto aus der letzten Reihe gestartet und kämpfte sich durch das ganze Feld. «Okay, da war auch viel Frust dabei. Aber wir haben immer an unsere Chancen geglaubt.»
Maranello und Chef Vasseur können stolz auf dieses Finale sein, auf diese zwei Löwen, die meistens harmonierten. Auch wenn man in Italien bereits seit 2008 (Räikkönen und Massa) weiter auf einen Titel warten muss. Die beiden damaligen McLaren-Helden Häkkinen und Coulthard feierten hier in Abu Dhabi mit ihren jungen Nachfolgern.
Hamilton gewinnt 697:695
Es war ein würdiges Finale, das mit einem Feuerwerk begann und nach 58 Runden mit einem minutenlangen Feuerwerk am Nachthimmel zu Ende ging – mit der vielleicht ergreifendsten Szene des Jahres. Sir Lewis Hamilton wurde fünf Kurven vor dem Ziel von Mercedes-Teamkollege George Russell der vierte Platz kampflos überlassen.
Durch den Platztausch gewann Hamilton das Punkteduell gegen Russell nach drei Jahren mit 697:695. «Eine grossartige Geste von George», sagte Teamchef Toto Wolff. Am Samstag hatte der Wiener noch geflucht, weil das Team die Qualifikation des scheidenden Piloten verbockt hatte. Als Höchststrafe musste Hamilton im letzten Mercedes-Rennen aus der achten Reihen neben Zhou starten.
Rote Provokation von Hamilton
Aber dann zeigte der Brite, was immer noch in ihm steckt. Er nahm jeden Kampf an, auch wenn er vor dem Rennen mit seinem Outfit der ganzen Welt gezeigt hat, wohin seine Reise führt. Als Provokation kam der exzentrische Hamilton ganz in Rot ins Fahrerlager.
«Das letzte Rennen hat mit jeder Runde mehr Spass gemacht», lachte Hamilton, der jetzt in Malaysia, Deutschland und England allen Mitarbeitern ade sagt und die Hand schüttelt.
Viele Zeitstrafen – auch für Bottas
Das Finale war kaum zehn Sekunden alt, als es knallte. Weltmeister Verstappen, der hier die letzten vier Rennen für sich entschieden hatte, wollte innen an Piastri vorbei. Kontakt, beide drehten sich – und die FIA reagierte für einmal schnell: Zehn-Sekunden-Strafe.
Die kassierten auch Bottas für das Duell gegen Pérez und später Piastri für den Crash mit Colapinto. Es war einiges los beim 24. Rennen, bei dem sich mit Gasly (7.) im Alpine und Hülkenberg (8.) im Haas-Ferrari zwei der stärksten Aussenseiter in dieser WM trafen.
Der Franzose behielt mit drei Sekunden das bessere Ende für sich und verdrängte den Deutschen noch vom zehnten WM-Platz. Und sicherte Alpine definitiv den 6. Teamrang. Es sieht so aus, als ob Jack Doohan trotz des schwachen GP-Debüts seinen Platz bei Alpine behalten kann. Es wäre für den einst gefeierten Colapinto der Start zur Ersatzpiloten-Rolle bei Williams.