Nach Alonso-Irrsinn
Die drei verrücktesten Podest-Storys der Formel 1

Es gibt nur eines der bisher 1081 Formel-1-Rennen, bei dem man bis heute den Sieger nicht kennt. Das war am 23. September 1973 in Kanada. Am Ende des Chaos wurde Peter Revson im McLaren-Ford die Zielflagge gezeigt.
Publiziert: 21.03.2023 um 20:03 Uhr
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Sonntag in Jeddah: Fernando Alonso (r.) steht als GP-Dritter auf dem Podest.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Der US-Amerikaner erschien damals kurz darauf mit Lorbeerkranz und Holzpokal im kleinen Pressesaal und sagte zu Blick: «Wenn die glauben, dass ich gewonnen habe, was soll ich dagegen tun?»

Stewart: «Bist du verrückt?»

Nun, alle warteten darauf, dass Emerson Fittipaldi (Bra, Lotus) oder Jackie Oliver (Gb, Shadow) als Erster abgewinkt würden. Doch weil im Kanada-Regen und bei sechs verschiedenen Leadern niemand mehr eine klare Übersicht hatte, legte auch niemand Protest ein. Nach sechs Stunden gab es endlich ein «offizielles» Ergebnis.

Und als Blick nach Mitternacht ins Fahrer-Hotel kam und dem an der Bar sitzenden Jackie Stewart zum fünften Platz gratulierte, meinte der Schotte ungläubig: «Bist du verrückt, ich war ja dreimal an den Boxen.»

Und niemand wusste an jenem Abend, dass es das 99. und letzte Rennen von Stewart werden würde. Denn zwei Wochen später verunglückte im Training zum Grossen Preis der USA in Watkins Glen sein Tyrrell-Teamkollege François Cevert (Fr) tödlich. So hörte Jackie ein Rennen früher als geplant auf.

Pokal kam elf Tage später

Sicher der falsche Sieger stand 2003 in Brasilien auf dem Podest: Kimi Räikkönen im McLaren. Das nasse Desaster war nach dem letzten von zahlreichen Unfällen in der 56. Runde abgebrochen worden. Und weil nach 55 Runden Kimi vor dem Italiener Giancarlo Fisichella im Jordan vorne lag, wurde er als Sieger gefeiert.

Schon damals hatten die Regelhüter –­ wie jetzt bei Alonso in Saudi-Arabien – Probleme mit den Regeln. Denn bei Abbruch zählt als Endergebnis nicht die letzte volle Runde, sondern die vorletzte! Nach vier Tagen wurde Fisichella in Paris zum Sieger erklärt und bekam am Tag vor dem ersten Training in Imola auf der Strecke den Pokal von Kimi überreicht!

Verstappen/Vettel bestraft

Noch verrückter der Podestwirbel 2016 in Mexiko. Hamilton siegte vor Rosberg, Verstappen, Vettel und Ricciardo. Als Verstappen aufs Podest wollte, wurde er aufgehalten – Fünf-Sekunden-Strafe, weil er im Finale die Strecke abgekürzt hatte.

Also holte man Vettel als dritten Fahrer aufs Podest. Jubel, Trubel, Heiterkeit. Bis die FIA dem Deutschen eine Zehn-Sekunden-Strafe aufbrummte, weil er am Ende gegen Ricciardo Zickzack gefahren war. Und so bekam der Australier nach Mitternacht irgendwo noch den Pokal für den dritten Platz.

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