Monaco-Sieger dachte an toten Papa und Freund
Die Bullen in der Krise – Leclerc schon titelreif?

Nach zwei eher frustrierenden Verstappen-Jahren mit insgesamt 34 Red-Bull-Siegen von Super-Max ist 2024 die Spannung zurück in der Formel 1. Der Holländer muss im Cockpit plötzlich beissen, weil McLaren-Mercedes und Ferrari ihren Rückstand fast aufgeholt haben.
Publiziert: 27.05.2024 um 11:32 Uhr
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Aktualisiert: 03.06.2024 um 13:39 Uhr
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Charles Leclerc bejubelt seinen ersten Sieg in Monaco mit Champagner.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Monaco

Noch geben sich der dreifache Weltmeister Max Verstappen und sein weiter in der Kritik stehender Teamchef Christian Horner optimistisch. Horner: «Wir kennen unsere Probleme. Wir werden sie lösen. Die Gegner sollten sich nicht zu früh freuen.»

Die Probleme sind dieses Jahr die Bodenwellen und die Randsteine. Da hüpft der Bulle fürchterlich durch die Gegend. Und der Mann, der vielleicht helfen könnte, Aero-Guru Adrian Newey (65), hat gekündigt und wird nicht mehr in die Entwicklung eingebunden. Und flirtet mit Ferrari und Williams.

Fürst spritzte mit Champagner

In Monaco ist Ferrari (nach Australien mit Sainz) bereits zum zweiten Mal in der Siegerliste aufgetaucht. Diesmal mit Teamleader Charles Leclerc (26). Den Monegassen, der seit 40 Rennen nicht mehr gewonnen hatte, überwältigten auf dem Podest die Emotionen.

Während Fürst Albert in seiner Loge erstmals selbst den Champagner verspritzte, kamen bei Leclerc nicht nur die Tränen, sondern kehrten auch geliebte Menschen, die längst im Himmel mitfiebern, ins Gedächtnis zurück.

«Papa verdanke ich alles!»

Charles, der seine 24. Poleposition erst zum fünften GP-Sieg ummünzen konnte: «Meinem Vater verdanke ich alles. Ohne ihn wäre ich jetzt nicht hier. Und mit Jules teilte ich seit der Jugend den Traum von einem Heimsieg in der Formel 1.»

Sein Papa Hervé verstarb 2017 im Alter von nur 54 Jahren. Und Freund Jules Bianchi verunglückte 2014 in Suzuka, starb neun Monate später mit 25 Jahren in Nizza.

Dreikampf um den Titel?

Diese zwei Menschen begleiten Charles jetzt auch bei der ersten Titeljagd. Vor einem Jahr lag Verstappen gegenüber Leclerc nach acht Rennen mit 195:54 vorne. Jetzt nur noch 169:138.

Natürlich könnte dieses Duell bereits beim nächsten Rennen in Montreal am 9. Juni noch einen dritten Fahrer ins Spiel bringen: McLaren-Mercedes-Schocker Lando Norris (24). Der Brite liegt mit 113 Punkten an dritter Stelle.

Pérez macht zu viele Fehler

Oscar Piastri (McLaren-Mercedes), der zukünftige Champion, und Carlos Sainz (Ferrari), der ein neues Team suchen muss, gelten höchstens als Aussenseiter.

Und Sergio Pérez (Red Bull-Honda) verabschiedet sich fast mit jedem Rennen mehr aus dem Rampenlicht und dem Weltmeister-Team. Zu lange hat er sich selbst den WM-Titel eingeredet und merkte viel zu spät, dass er an Verstappen zerbrechen wird. Wie alle zuvor.

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Sauber: Nichts läuft mehr

Das Kapitel Sauber erlebte in Monaco einen neuen Tiefpunkt. Denn nach dem 9. Platz von Albon im Williams-Mercedes ist man jetzt allein ohne WM-Punkte. Das Fazit nach 13 Schlappen in Serie: Irgendwann wird es mal klappen – das ist die einzige Hoffnung des angeschlagenen und kritisierten Duos Bottas und Zhou.

Auch für Zane Maloney (20) aus der Sauber Academy war Monaco keine Reise wert: Crash im ersten Rennen, nur Platz zehn am Sonntag. Und schon ist der Mann aus Barbados seine Formel-2-Gesamtführung los. Der Este Aron führt mit 80 Punkten vor dem Franzosen Hadjar (78) und Maloney (69).

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