Seit Wochen ist klar: Der Spanier kann für 2025 offenbar nur noch zwischen Not und Elend, zwischen Williams und Audi-Sauber wählen. Auch wenn in Spanien plötzlich noch Alpine mit dem neuen Hexenmeister Flavio Briatore (74) als mögliches Team auftauchte!
Doch Sainz will die Bekanntgabe hinausschieben, weil sie ihm wehtut, weil er dann viele unbequeme Fragen beantworten muss.
Mit dieser Last und diesem Druck stieg der Fahrer mit 192 Rennen, 3 Siegen und 5 Pole-Positionen auch ins Heimrennen von Barcelona. Alle stöhnten über die Reifen-Schlacht, die einmal mehr durch die strategische Überlegenheit von Red Bull und den fahrerischen Ausnahmekönner Max Verstappen (26) entschieden wurde.
Berührungen mit Teamkollege Leclerc
Die Fans kamen wenigstens in den Genuss von harten Zweikämpfen. Dabei legte sich Sainz gleich zu Beginn mit Teamkollege Leclerc an. Es kam zur Berührung.
Der Monegasse blieb ruhig: «Wir alle kennen die schwierige Situation, in der sich Carlos befindet. Ich bin ihm nicht böse, auch wenn wir durch diese unnötigen Szenen unsere Reifen viel zu stark beanspruchten.»
Später war zweimal Lewis Hamilton Runden lang der Sainz-Gegner um eine bessere Position. Auch hier kam es zu einer leichten Karambolage. Carlos beschwerte sich und forderte eine Strafe für den Briten. Halt, wenn solche Duelle von der FIA geahndet werden, kann die Formel 1 gleich ihre Zelte abbrechen.
Aber eben: Der aktuelle WM-Vierte (noch vor dem erneut enttäuschenden Pérez) will allen zeigen, dass er ein Top-Auto verdient. Denn im Winter gehts wohl zu Williams-Mercedes (so weiter die meisten Experten). Dort hat man nach zehn Rennen immerhin zwei Punkte mehr als das leer dastehende Schlusslicht Sauber.
Tsunoda und Ricciardo drei Tage lang am Ende des Feldes
Dort hat sich die Krise in Barcelona zwar nicht verschärft, aber die Lage wird noch ungemütlicher, wenn der WM-Sechste Racing Bulls (28 Punkte) nicht sein grosses Upgrade so verhaut wie am letzten Wochenende. Am neuen Heckflügel hat das DRS nicht funktioniert. Man musste den alten Flügel aus der Mottenkiste holen.
Tsunoda und Ricciardo irrten drei Tage lang nur am Ende des Feldes herum. Und wenn man versagt, gehören klare und ehrliche Worte ausgesprochen (nicht wie bei Sauber).
Racing-Bull-Teamchef Laurent Mekies: «Wir kamen mit grossen Hoffnungen nach Spanien. Aber vom Start konnten wir nie die Leistung abrufen, die wir erwarteten. Es gibt nichts zu beschönigen, das war ein armseliges Wochenende für uns. Nur der Regen oder der Safety Car hätten uns etwas helfen können. Aber wie gesagt, es gibt keine Ausreden. Wir hoffen, dass wir das Problem bis Spielberg lösen können.»
Das wäre schon am Freitag …