Millionen-Krimi, Langsamkeit und Unruhe
Das Trio mit Ferrari-Power im Elend

Noch knapp 720 Kilometer in dieser Saison: Brasilien mit Sprintrennen und Finale in Abu Dhabi. Für die drei Teams mit Ferrari-Power eine harte Bewährungsprobe. Kommen Ferrari, Alfa-Sauber und Haas im Endspurt aus der Krise, können sie ihre WM-Ränge retten?
Publiziert: 31.10.2022 um 17:18 Uhr
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Aktuell auf WM-Rang 6: Ferrari-Pilot Carlos Sainz.
Foto: Anadolu Agency via Getty Images
Roger Benoit

Bei Alfa-Sauber ist es jetzt ein 10-Millionen-Krimi. Das ist dank des grösseren Geldkuchens der Unterschied zwischen Position sechs und sieben. Chef Vasseur: «Der zehnte Platz von Bottas ist nicht das, was wir erwartet haben. Aber im Kampf um den sechsten WM-Rang wertvoll.»

Zhou: «Ich wurde geopfert»

Nach Mexiko steht es jetzt gegen Aston-Martin-Mercedes 53:49. Die «Grünen» waren chancenlos – und Alfa-Sauber brauchte für diesen «Exploit» alles Glück der Erde. Denn das Team hatte sich bei der Reifenwahl (Gelb-Weiss, Medium Hart) – wie Mercedes – bös verzockt. Wenigstens bei Bottas.

Kollege Zhou wechselte nach Gelb auf Rot (weich). Endlich wurde mal die Strategie geteilt. Leider für den falschen Mann. Denn Zhou (13.) war nie im Punkterennen: «Man hat mich geopfert, um das Feld einzubremsen und Valtteri zu helfen.»

«Die falsche Reifenwahl!»

Der Plan ging nicht auf. Und Bottas sagte das gleiche wie das Mercedes-Duo Hamilton (2.) und Russell (4.): «Die Reifenwahl war falsch!» Punkt, amen.

Wenigstens hatte Bottas nach zehn Nullern das Glück: Alonso fiel an 7. Stelle noch aus – und Gasly (11.) kam dem Finnen nach einer Fünf-Sekunden-Strafe noch bis auf 0,625 Sekunden nahe! Vasseur: «Unsere Hoffnung bleibt das seit Austin wieder bessere Auto.»

«Zu langsam für die Spitze»

Bei Ferrari hängt jetzt der Haussegen endgültig schief: Die WM-Ränge 3 (Leclerc) und 6 (Sainz) sind ein Debakel nach dem tollen WM-Start. Strategisch machten die Italiener 2022 so alles falsch, was man machen kann. Doch in Mexiko fehlte auf 2240 Meter Höhe die Leistung und gegenüber Mercedes hat man nur noch 40 Punkte Vorsprung.

Leclerc: «Ich fuhr mit Sainz ein einsames Rennen. Für das Mittelfeld waren wir zu schnell. Für das Spitzenquartett aber zu langsam.» Und wenn die Roten eine Minute Rückstand haben, läutern in Maranello meist die Alarmglocken.

Geistige Unruhe bei Haas

Bei Haas, wo man keine Unterstützung von Ferrari mehr spürt (trotz einer Fabrik auf dem Werksgelände) gabs seit neun Rennen keine Punkte mehr. Das US-Team zerfleischt sich momentan wegen der letzten Cockpit-Frage für 2023 selbst. Seit Wochen herrscht rund um das Thema Schumi und Hülkenberg («Ich bin optimistisch!») eine geistige Unruhe. Da spürt man von der Führung keine klare Ansage mehr. Und so leidet auch die Entwicklung. Noch liegt man mit 36:35 gegenüber Alpha-Tauri-Honda auf dem 8. Rang.

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