«In allen Belangen schlecht»
Verstappen seit drei Rennen ohne Sieg – dafür mit viel Frust

Ungewohnte Zustände in der Formel 1: Max Verstappen und Red Bull scheinen plötzlich nicht mehr unantastbar für die Konkurrenz. Der Holländer greift deshalb zu klaren Worten.
Publiziert: 22.07.2024 um 18:31 Uhr
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Drei Rennen ohne Sieg sorgen für Frust bei Max Verstappen.
Foto: Getty Images
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Die Seriensiege von Max Verstappen (26) sind endgültig vorbei. Das freut die wahren Formel-1-Fans und bringt die Spannung am TV zurück. Wann hat eigentlich der Holländer – wie jetzt – dreimal in Folge nicht gewonnen?

Es war in Brasilien, Katar und Saudi-Arabien 2021, als der Holländer dreimal Zweiter hinter Hamilton wurde. Es waren die drei Rennen vor dem Skandal-Finale am 12. Dezember in Abu Dhabi.

Hamilton nimmt Fahrt auf

Wir wollen jetzt das unrühmliche Ende mit dem umstrittenen Einsatz des Safety Cars nicht noch einmal aufrollen. Nun, der sechs Runden vor Saisonschluss im Mercedes klar führende Hamilton wurde von Verstappen im Red-Bull-Honda noch überholt – und weg war der 8. Titel des Briten.

«Dieser Tag wird mich ein Leben lang begleiten und schmerzen», hatte Sir Lewis Hamilton (39) nach seinem 104. GP-Sieg in Silverstone verraten. Und in Budapest bewies er seine aufsteigende Form mit dem 200. Podestplatz. Zudem überholte der neue WM-Sechste den tief in der Krise steckenden Pérez (nur 17 Punkte aus den letzten sechs GPs).

Red Bull chancenlos gegen den Papaya-Express

Bei den Bullen hat man vor Belgien am nächsten Sonntag zwei Probleme: Das Auto hat momentan gegen den Papaya-Express mit Lando Norris und Oscar Piastri keine Chance – und der Fall Pérez muss bald gelöst werden. Sonst schmilzt der Mini-Vorsprung von 51 Punkten auf McLaren-Mercedes mit jedem Rennen in der Sommerhitze.

Auch Verstappen muss plötzlich aufpassen, dass ihm vor allem Norris nicht noch näher kommt. Elf Rennen vor dem Finale liegt der Brite noch 76 Punkte zurück.

«Will nicht mit dem Rechenschieber Weltmeister werden»

Es wären sogar nur 69, hätte McLaren-Mercedes in Budapest nicht per Boxenfunk auf einen Positionswechsel mit Piastri gepocht. Natürlich laufen seit Sonntag zu diesem Thema die Diskussionen heiss. Dazu sei nur gesagt: Hätte die Papaya-Mannschaft Leader Piastri zuerst zum zweiten Reifenstopp an die Boxen geholt (und nicht zwei Runden nach Verfolger Norris), wäre es gar nicht zur peinlichen Situation mit der für einmal fairen Stallregie gekommen.

Nun, für Verstappen (schon nach der verlorenen Qualifikation frustriert) war Platz fünf ein verlorener Tag. «Wir haben als Team in allen Belangen schlecht ausgesehen. Solche Rennen können wir uns in Zukunft bei der immer stärker werdenden Form von McLaren nicht mehr viele leisten. Zudem will ich nicht mit dem Rechenschieber Weltmeister werden und hoffen, dass sich hinter mir die Gegner gegenseitig Punkte wegnehmen.»

Klare Worte vor den zwei Heimrennen des in Belgien geborenen Holländers in Spa und Zandvoort.

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