Heisse Themen im F1-Zirkus vor dem Jeddah-GP
Zieht Piastri davon, haut Verstappen ab?

Die Formel-1-Fans haben vor dem fünften WM-Lauf am Sonntag in Saudi-Arabien (ab 19 Uhr live auf Blick) ihre heissen Diskussionsthemen. Muss McLaren Oscar Piastri (24) schon zur Nummer 1 machen – und wie ernst meint es Max Verstappen mit dem Red-Bull-Absprung?
Publiziert: 15.04.2025 um 14:09 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2025 um 19:48 Uhr
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Es ist gerade das grosse Gesprächsthema in der Formel 1: Lässt Max Verstappen Red Bull bald sitzen?
Foto: AFP
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Für die Sauber-Fans gibt es auch 2025 keine langen Diskussionen mehr: Der zu schwache C45 erlaubt Nico Hülkenberg (37) und Gabriel Bortoleto (20) auch auf dem 6,174 km langen Kurs am Hafen von Jeddah in Saudi-Arabien keine grossen Punkte-Träume.

«Disqualifikation war unser Fehler»

Vor einem Jahr schieden Bottas und Zhou im ersten Teil der Qualifikation aus. Im Rennen belegten sie die beiden letzten Plätze – es wird diesmal kaum viel anders sein.

Geändert hat sich beim neuen Schlusslicht nur die jetzt bessere Stimmung und die Offenheit, wenn Probleme auftreten. Keine Schönredereien, keine Ausreden. Beat Zehnder (59) bei seiner Medienrunde in Bahrain: «Für die Disqualifikation von Hülkenberg gibt es keine Entschuldigung. Unser Fehler!» Früher hätte man sich noch gedrückt, solche klaren Aussagen zu machen!

Norris mental schon angezählt

Bei McLaren-Mercedes ist die angestrebte Harmonie nach dem zweiten Piastri-Sieg 2025 vorbei. Noch-WM-Leader Norris (drei Punkte vor dem Australier) wirft seine Nerven weg, jammert rum und ist mental angeschlagen.

Mit so einem eiskalten und superschnellen Kollegen hatte der Brite nicht gerechnet. Es liegt jetzt am Team, endlich Farbe zu bekennen. Bevor es auf oder neben der Strecke kracht.

Wo sind die Titel-Gegner?

Der Vorteil der Papaya-Truppe: Es ist niemand da, der Norris und Piastri regelmässig ärgern kann. Dazu sind die Autos von Mercedes und Ferrari trotz den Kampfhähnen Leclerc und Russell noch nicht schnell genug.

Bleibt der Vierfach-Weltmeister Max Verstappen (27). Der Holländer (nur acht Punkte hinter Norris) hat seinen Ton vor den TV-Kameras verschärft, sprach nach Bahrain von einer Katastrophe bei den Bremsen, der Balance und den zwei missglückten Boxenstopps.

Kraftakte sind gefährlich

Leider hat man bei den offiziellen Teammitteilungen weiter das Gefühl, dass die Bullen die Probleme verstehen, angehen und langsam in den Griff bekommen. Aber das kann man getrost vergessen. Der RB 21 wird keine Wunderwaffe mehr – wie der C45.

Aber der Frust, das Talent und oft auch die Wut lassen Verstappen auf der Piste oft alle Hindernisse überfahren (wie 2024 in Brasilien oder 2025 in Japan). Man nennt es gefährliche Kraftakte, die Super-Max langsam auf den Sack gehen. Auch das Management, Vater Jos und Berater Helmut Marko tanzen bei den Rennen meist im roten Bereich. «Ohne vernünftiges Auto wird Red Bull Max verlieren», sagt sein Entdecker und Wegbegleiter Marko.

Mercedes: Qual der Wahl?

Die logische Wahl des 64-fachen GP-Siegers wäre Mercedes. Toto Wolff hatte monatelang öffentlich um Max gebuhlt. Nach dem grossartigen Saisonstart mit einem überragenden Russell und einem erstaunlichen Kimi Antonelli (nur noch Stewart und Hamilton fuhren in den ersten drei Rennen unter die Top 6) würde ein Verstappen-Transfer zu einem menschlichen Problem.

Wer müsste bei Mercedes gehen? Auch hier ist die Diskussion eröffnet. Die Alternative namens Aston Martin-Honda ist für den Fighter Verstappen nur interessant, wenn er sein Bankkonto mal locker verdoppeln möchte. Und dafür seine Rennfahrer-Seele an den nie zufriedenen Milliardär Lawrence Stroll verkauft.

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