Heisser Herbst steht bevor
Vertragspoker – und Bottas träumt von Audi

Dem Formel-1-Zirkus steht ein heisser Herbst bevor. Sieben Verträge laufen offiziell aus, sechs Fälle sind noch völlig offen. Einer ist hinter den Kulissen längst besiegelt – derjenige von Sir Lewis Hamilton. Hier gehts zum F1 inside.
Publiziert: 19.08.2023 um 21:37 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2023 um 10:26 Uhr
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Lewis Hamilton (r., hier mit Frédéric Vasseur) hat Ferrari einen Korb gegeben.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Die Formel-1-Sommerpause mit einem 14-tägigen Arbeitsverbot ist vorbei. Ab Montag werden an der Nordsee in Zandvoort die eigenen Motorhomes aufgestellt. Wie eine Woche später in Monza – zum letzten Mal in Europa! Dann gehts noch achtmal nach Übersee.

Und bis zum WM-Finale am 26. November in Abu Dhabi sollte die letzte Karte im Vertrags-Poker für 2024 auf dem Transfertisch liegen. Sieben Verträge laufen offiziell aus. Aber einer ist hinter den Kulissen längst besiegelt – Sir Lewis Hamilton (38) beendet «irgendwann» offiziell seine Karriere bei Mercedes.

Den ewigen Gerüchten von Ferrari hat der Brite jetzt ein Ende gesetzt: Er hat höflich abgesagt. Und sich für die Ehre bedankt, dass man seit Jahren an ihn denkt. Kurz: Was soll ein siebenfacher Weltmeister bei den Roten suchen, die 2023 bisher drei Podestplätze aufweisen und 312 WM-Punkten hinter Red Bull-Honda liegen?

So lange laufen die Verträge noch

Red Bull-Honda
Max Verstappen (Holland) – 2028
Sergio Pérez (Mexico) – 2024

Mercedes
Lewis Hamilton (Grossbritannien) – 2023
George Russell (Grossbritannien) – 2025

Alfa-Sauber
Valtteri Bottas (Finnland) – 2025
Guanyu Zhou (China) – 2023

Aston Martin-Mercedes
Fernando Alonso (Spanien) – 2024
Lance Stroll (Kanada) – Unbekannt

Ferrari
Charles Leclerc (Monaco) – 2024
Carlos Sainz (Spanien) – 2024

McLaren-Mercedes
Lando Norris (Grossbritannien) – 2025
Oscar Piastri (Australien) – 2024

Alpine-F1
Esteban Ocon (Frankreich) – 2024
Pierre Gasly (Frankreich) – 2024

Williams-Mercedes
Alex Albon (Thailand) – 2024
Logan Sargeant (USA) – 2023

Haas-Ferrari
Nico Hülkenberg (Deutschland) – 2023
Kevin Magnussen (Dänemark) – 2023

Alpha Tauri-Honda
Yuki Tsunoda (Japan) – 2023
Daniel Ricciardo (Australien) – 2023

Red Bull-Honda
Max Verstappen (Holland) – 2028
Sergio Pérez (Mexico) – 2024

Mercedes
Lewis Hamilton (Grossbritannien) – 2023
George Russell (Grossbritannien) – 2025

Alfa-Sauber
Valtteri Bottas (Finnland) – 2025
Guanyu Zhou (China) – 2023

Aston Martin-Mercedes
Fernando Alonso (Spanien) – 2024
Lance Stroll (Kanada) – Unbekannt

Ferrari
Charles Leclerc (Monaco) – 2024
Carlos Sainz (Spanien) – 2024

McLaren-Mercedes
Lando Norris (Grossbritannien) – 2025
Oscar Piastri (Australien) – 2024

Alpine-F1
Esteban Ocon (Frankreich) – 2024
Pierre Gasly (Frankreich) – 2024

Williams-Mercedes
Alex Albon (Thailand) – 2024
Logan Sargeant (USA) – 2023

Haas-Ferrari
Nico Hülkenberg (Deutschland) – 2023
Kevin Magnussen (Dänemark) – 2023

Alpha Tauri-Honda
Yuki Tsunoda (Japan) – 2023
Daniel Ricciardo (Australien) – 2023

Die anderen sechs Fälle

Die anderen sechs Fälle sind noch offen. Doch Hülkenberg wird bei Haas bleiben, weil die Alternativen fehlen. Magnussen ist in Gefahr. Sargeant dürfte bei Williams eine zweite Chance bekommen, auch wenn dort Schumi an die Türe hämmert. Bei Schlusslicht Alpha Tauri-Honda wird der Chef (Tost) ausgewechselt. Tsunoda und de Vries-Ersatz Ricciardo können hoffen, weil die GP- Reservebank ausgetrocknet ist. Das könnte auch den Chinesen Zhou bei Sauber in die dritte Saison retten.

Der Fall von Bottas

Der Fall von Valtteri Bottas (33) ist kompliziert. Der Finne beharrte nach seinen turbulenten fünf Saisons bei Mercedes (zehn Siege) auf einen langjährigen Millionen-Vertrag. Er bekam ihn bis 2025. Nun, über seine Leistungen kann man geteilter Meinung sein. Aber los wird man Bottas kaum, da er mit Mika Häkkinen und Didier Cotton zwei sehr ausgefuchste Manager im Hintergrund hat. Früher gehörte auch Mercedes-Chef Toto Wolff zum Bottas-Clan.

Bottas scheinen die Diskussionen der Fans um seine Person nicht zu berühren. Der Mann mit 212 WM-Läufen gibt sich auf der Webseite von «The Athletic» (Eigentümer New York Times) wie immer – in seinem zweiten «Leben» nach Mercedes – sehr selbstbewusst. «Das Schöne an diesem Sport ist, dass du nie genau weisst, was um die Ecke passiert. Der Fall von Ricciardo hat dies kürzlich wieder gut gezeigt. Jetzt steht er plötzlich auch bei Red Bull im Gespräch. Für mich ist das nächste Ziel, wieder ein Teil eines Werksteam zu sein!» Das heisst Audi-Sitz ab 2026.

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