Heisse Gespräche hinter den Kulissen
McLaren-Boss: «Audi und Sauber würde passen!»

2026 kommt VW mit Porsche und Audi in die Formel 1 – wenn das neue Motorenreglement spätestens bis Ende Jahr abgesegnet wird. Porsche legt sich mit Red Bull ins Bett. Und McLaren-Boss Andreas Seidl (46) verheiratet schon mal Audi mit Sauber!
Publiziert: 19.04.2022 um 17:14 Uhr
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McLaren-Boss Andreas Seidl gilt als einer der renommiertesten Teamchefs in der Formel 1.
Foto: Formula 1 via Getty Images
Roger Benoit

Der Ingenieur und Manager aus Passau, von 2006 bis 2009 auch am Projekt Sauber-BMW beteiligt, diskutierte lange mit Audi über eine Zusammenarbeit. Offenbar ist man finanziell mit den Deutschen nicht klar gekommen. Denn Audi will natürlich auch Anteile am Team!

«Teambesitzer entscheiden»

Andreas Seidl, einer der renommiertesten Teamchefs (betreute auch das Le-Mans-Projekt von Porsche), sagt zu Blick: «Audi und Sauber würde für die Zukunft sehr gut passen. Die Schweizer haben eine tolle Infrastruktur mit dem Windkanal, wären für eine solche Aufgabe bereit.»

Und wo sieht er den Knackpunkt? «Ich glaube, es hängt viel von den Besitzern des Teams ab. Wie viel ist die Rausing-Familie bereit, abzutreten. Aber man sollte sich einig werden.»

Ist Aston Martin ein Gegner?

Offenbar hat neben Sauber (Sportdirektor Beat Zehnder: «Wir sind ein zuverlässiger Partner») auch Aston Martin Interesse an Audi. Aber Geld allein hilft dem aktuellen und punktelosen Schlusslicht nichts.

Mit dem Milliardenschweren Teambesitzer Lawrence Stroll, der weiter vom WM-Titel träumt, ist eine Zusammenarbeit bestimmt schwierig. Es scheint, dass der Kanadier kein sehr geduldiger Mann ist. Wie man aus internen Kreisen immer wieder hörte. Und eine solche jahrelange Motoren-Partnerschaft muss auf Respekt und Vertrauen aufgebaut werden.

Seidl attackiert den weissen Ferrari

Andreas Seidl macht sich in der Formel 1 viele Gedanken. Sein eigenes Team mit Norris und Ricciardo kommt langsam in die Gänge. Was den Deutschen aber bös aufstösst, ist Haas-Ferrari. «Wir sollten zehn, elf oder zwölf Konstrukteure haben. Das bedeutet, dass es keine Übertragungen von geistigem Eigentum geben soll.»

Die klare Ansage: «Man muss die Datenübertragung und die gemeinsame Nutzung von Windkanälen verbieten. Was man nicht überwachen kann, gehört eben verboten.»

Im Lager des «weissen Ferrari» wert man sich natürlich, auch wenn rund 70 Prozent des plötzlich schnelleren Autos aus der Denkstätte in Maranello stammen. Chef Günther Steiner: «Zum Glück führt Seidl die FIA nicht an!»

Bottas und der Ärger nach 103 GP

Für Alfa-Sauber geht es ab Freitag in Imola darum, das Zählerkonto zu erhöhen. Auch beim ersten Sprintrennen 2022 am Samstag (wenn erstmal die ersten acht Punkte bekommen).

Für Teamleader Valtteri Bottas (32) ging in Australien eine Rekord-Serie zu Ende: Nach 103 Rennen qualifizierte er sich als Zwölfter erstmals nicht für die Top Ten!

Zuletzt war ihm dies 2016 im Abschiedsrennen mit Williams-Mercedes in Abu Dhabi als Elfter passiert. In fünf Silberpfeil-Jahren konnte er seine reine Weste behalten.

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