Darum gehts
- Verstappen verliert nach Strafe gegen Piastri in Saudi-Arabien
- Red Bull ärgert sich über umstrittene Fünf-Sekunden-Strafe
- Formel-1-Legende nennt entscheidenden Verstappen-Fehler
Weltmeister und Pole-Mann Max Verstappen (27) blieb nach der knappen Niederlage gegen den neuen WM-Leader Oscar Piastri (24) erstaunlich ruhig. «Ich habe meine eigene Meinung. Dann sehen wir uns also in Miami wieder.»
Der GP von Saudi-Arabien war keine zehn Sekunden alt, da hatten die Formel 1 und die Regelhüter der FIA ihr heisses Thema. Verstappen verpennte im Red Bull den Start. Piastri lag im McLaren vor der ersten Links-Rechts-Kombination bereits neben ihm – und drängte den Holländer nach aussen.
Heikle Strafe sorgt für Red-Bull-Ärger
Verstappen blieb nichts anderes übrig, als durch die Auslaufzone abzukürzen – und vor Piastri wieder auf die Strecke zu kommen. Ein heikler Fall, der kurz darauf mit einer Fünf-Sekunden-Strafe für den 64-fachen GP-Sieger abgeschlossen wurde.
Bei Red Bull sah man das natürlich ganz anders. Teamchef Christian Horner ärgert sich: «Die umstrittene Strafe hat uns den Sieg gekostet. Ich sah Max in der ersten Kurve klar vorne.»
Ecclestone sieht entscheidenden Red-Bull-Fehler
«Das hätte man vermeiden können», sagte der frühere GP-Boss Bernie Ecclestone (94) zu Blick. «Warum hat Max den Platz nicht sofort zurückgegeben? Denn fünf Sekunden aufzuholen ist unter normalen Bedingungen meist schwierig.» Im Ziel lag Verstappen dann 2,8 Sekunden hinter dem Australier, der nach 52 Rennen erstmals als WM-Führender grüsst.
Bullen-Sportchef Helmut Marko: «Wir hatten die Zurückgabe des Platzes noch an den Boxen diskutiert, da war die Strafe schon da.» Und Verstappen wollte offenbar vorne bleiben, um nicht unter den Luft-Verwirbelungen des Vordermannes zu leiden.
In der 19. Runde machte Piastri seinen einzigen Gummi-Halt. Drei Runden später kam Verstappen zum Reifenwechsel an die Boxen, wo er seine Fünf-Sekunden-Strafe absass. So ging Piastri locker an Verstappen vorbei und Leclerc im Ferrari in Führung. Der Monegasse holte erst in der 30. von 50 Runden neues Reifenmaterial – und verteidigte in einem heroischen Duell mit Norris (McLaren) den ersten roten Podest-Auftritt 2025.
Piastri über Verstappen: «Fall war klar»
Der Brite, nach dem Quali-Crash am Samstag nur als Zehnter gestartet, beendete die Aufholjagd auf dem vierten Platz – eine Sekunde hinter dem Ferrari. «Damit muss ich leben. Wer am Samstag versagt, bezahlt am Sonntag.»
Sein eiskalter Teamkollege Piastri schmunzelte: «Der Fall mit Max beim Start war klar. Ich machte mir im härtesten Rennen der Karriere keine grossen Gedanken und war einfach zufrieden, dass meine Trinkflasche im Gegensatz zu Bahrain funktionierte!»
Der Dreikampf zwischen Piastri, Norris und Verstappen wird die Saison weiterhin beherrschen. Dahinter ringen Ferrari (3. Leclerc, 7. Hamilton) und Mercedes (5. Russell, 6. Antonelli) um den Anschluss.
Ferrari und Mercedes kämpfen mit Problemen
Beiden Teams fehlen pro Runde zwei bis vier Zehntel auf die Spitze. Mercedes stolpert meistens über den Reifenverschleiss und Ferrari über die fehlende Balance. Ein GP-Sieg wäre für die Roten oder die Silberpfeile so fast eine Sensation.
Immer stärker wird Williams-Mercedes. Als WM-Vorletzter 2024 gestartet, geht’s jetzt mit Sainz (8.) und Albon (9.) fast jedes Mal aufwärts. Wer hätte gedacht, dass Williams nach fünf Rennen mit 25 Punkten schon Fünfter ist?