Hier gehts zur Startaufstellung für den Sonntag.
Verrückte Quali in der Olympiastadt von 2014 vor ziemlich vollen Tribünen: Hamilton holt seine 5. Pole-Position in Serie, seine 96 insgesamt. Trotzdem sagt der WM-Leader: «Das war die schlimmste Quali meiner Karriere.» Was ist passiert?
Vettel-Crash löst Hektik aus
Dem Deutschen bricht im Q2 der Heckflügel aus. Er dreht weg – Rote Flagge! Deshalb wird auch die Runde von Lewis Hamilton gestrichen, der mit einer guten Zeit unterwegs war. Weil dem Briten die vorherige Runde bereits gestrichen wurde, weil er zu weit rauskommt, wirds hektisch.
Hamilton braucht unbedingt noch eine Zeit. Und startet von der Box beim Neustart hinter allen anderen. Trotz einem Fahrfehler schafft er es um zwei Zehntel noch über die Linie für die letzte Chance im Q2. Hamilton schaffts ins Q1 – Durchschnaufen bei Mercedes.
Hamilton dominiert nach dem grossen Zittern
Im Q3 fährt Lewis Hamilton seine Gegner dann in Grund und Boden. Bereits im dritten Training am Samstagmittag liess Hamilton seinen Teamkollegen Valtteri Bottas 0,7 Sekunden hinter sich. Jetzt sind es 0,652 Sekunden. Dazwischen fährt Verstappen im Red-Bull-Honda mit 0,563 Sekunden Rückstand.
Hamilton erklärt den Quali-Horror mit Happy End: «Zuerst war meine Bestzeit weg, nachher mit neuem Reifensatz auch wieder. Dann folgt bei einer super Zeit den Unterbruch und die Rote Flagge wegen dem Vettel-Crash. Ich bin in letzter Sekunde um wenige Zehntelssekunden noch über die Ziellinie gekommen. Aber die Pole ist hier vielleicht nicht von Vorteil.»
Trotzdem hat Hamilton gute Chancen, seinen siebten Saisonsieg zu holen und den 91. Sieg insgesamt. Damit würde er zu Rekordhalter Michael Schumacher (51) aufschliessen!
Der wichtige Start in Sotschi
844 Meter gehts nach dem Start bis zur ersten Kurve, so weit wie auf keiner anderen WM-Strecke. Verstappen startet hinter Hamilton in der Frontreihe und sagt deshalb: «Wichtig ist der Start, weil ich im Windschatten von Hamilton bin.»
Das sieht auch Hamilton so: «Ich muss jetzt beim Start aufpassen, dass mich Max oder Valtteri bei der Fahrt in die ersten Kurve nicht aus dem Windschatten heraus überholen!»
Im Gegensatz zu Hamilton, der im Rennen auf den weichen roten Reifen starten muss, die er für seine Zitterpartie im Q2 brauchte, starten Bottas und Verstappen auf gelben. Bottas dazu: «Es ist ein langer Weg zur ersten Kurve, ich werde warten, was passiert – aber ich habe ja die Medium-Reifen.»
Ferrari leidet weiter
Der Crash von Vettel und das Out im Q2 als 15. ist nicht der einzige Nackenschlag für Ferrari. Teamkollege Charles Leclerc scheitert ebenfalls im Q2. Vor einem Jahr holte der Monegasse hier die Pole. Jetzt ist er nach der Quali 11.
Bereits im Q1 wird sichtbar, dass die Ferrari-Motoren auch in Russland nicht konkurrenzfähig sind. Die letzten Ränge belegten nach Q1 mit Ausnahme von Williams-Pilot Nicholas Latifi ausschliesslich die Piloten von Alfa-Sauber, Haas-Ferrari und Ferrari.
Alfa-Sauber vor Kimis Rekord-Rennen glanzlos
«Wir kommen mit viel Selbstvertrauen», freut sich Alfa-Sauber-Teamchef Frédéric Vasseur vor Sotschi. Jetzt gibts bereits den nächsten Dämpfer für den Hinwiler Rennstall. Nach den zwei herausgefahrenen Punkten von Kimi Räikkönen vor einer Woche in Mugello (It) scheitern beide Alfa-Sauber bereits in der ersten Quali-Phase.
Ex-Weltmeister Räikkönen (2007 im Ferrari) hat Probleme mit dem Auto, startet vom letzten Platz! Und das ausgerechnet in seinem Rekord-Rennen – der Finne egalisiert die Bestmarke von 323 GP-Starts von Rubens Barrichello.
Räikkönen gibt nicht dem Auto die Schuld: «Ich blockierte die Vorderräder, hüpfte über die Randsteine – das war es!» Räikkönen-Teamkollege Antonio Giovinazzi kommt wie bisher immer in dieser Saison nicht in die Top 15 der Startaufstellung.
Russell wieder auf der Lauer
Williams-Pilot George Russell (Gb) schafft es bereits zum sechsten Mal ins Q2. Dennoch gabs für seinen Leistungen noch keinen einzigen WM-Punkt. Vor einer Woche in Mugello verpasste er das als 11. knapp.
Die Formel-1-Fans erinnern sich an die Worte des zehntklassierten Vettel: «Der Williams-Pilot tat mir wirklich leid. Er kämpft so verbissen um seinen ersten Punkt. Aber hätte ich ihn vorbeigelassen, hätten mich die Italiener wohl am nächsten Baum aufgehängt.»
Jetzt holt der 22-jährige Brite den 14. Startplatz und stellt im internen Quali-Ranking von Williams gegen Latifi auf 10:0. Belohnt er sich in Sotschi mit seinem ersten WM-Punkt?
Blick in die Formel 2
Mick Schumacher (21) gewinnt am Samstagmorgen das Hauptrennen und baut damit seine Gesamtführung auf fast 20 Punkte gegenüber dem Briten Callum Ilott (21) aus.
Dieser wurde im Finale noch vom Japaner Yuki Tsunoda (20) abgefangen und wurde am Ende Dritter. Tsunoda wird nächstes Jahr Daniil Kwjat bei Alpha-Tauri in der Formel 1 ersetzen.
So gehts weiter
Mit dem 10. GP der Saison, der früher als üblich startet. Nämlich bereits um 13.10 Uhr Schweizer Zeit.
Kimi Räikkönen (20.): «Wir waren bis jetzt glücklich mit dem Auto an diesem Wochenende und erwarteten darum eine gute Quali, aber die Dinge nahmen nicht den Lauf für uns. Wir hatten ein Auto, das es hätte ins Q2 schaffen können, aber wenn du keine Runde auf die Anzeigetafel bringst, startest du halt von zu hinterst.»
Antonio Giovinazzi (17.): «Die Strecke veränderte sich vom dritten freien Training bis ins Qualifying stark. Aber wir verbesserten uns bei jedem Anlauf und ich hätte vielleicht einen besseren Platz erreichen können, wenn ich bei Kurve zwei bei meiner letzten Runde das Auto nicht ein bisschen hätte heben müssen. Wir haben eine gute Geschwindigkeit, darum sind wir aus dem Rennen um Punkte raus.»
Teamchef Frédéric Vasseur: «Wir haben im Gegensatz zu den vorangehenden Wochen nun Autos, die es ins Q2 schaffen können. Das hat sich aber hier nicht ausgezahlt. Wir wussten vom Training, dass die Lücken minimal sein werden, so war es auch. Aber unglücklicherweise wir heute unsere Aufgabe nicht sauber ausführen.»
Kimi Räikkönen (20.): «Wir waren bis jetzt glücklich mit dem Auto an diesem Wochenende und erwarteten darum eine gute Quali, aber die Dinge nahmen nicht den Lauf für uns. Wir hatten ein Auto, das es hätte ins Q2 schaffen können, aber wenn du keine Runde auf die Anzeigetafel bringst, startest du halt von zu hinterst.»
Antonio Giovinazzi (17.): «Die Strecke veränderte sich vom dritten freien Training bis ins Qualifying stark. Aber wir verbesserten uns bei jedem Anlauf und ich hätte vielleicht einen besseren Platz erreichen können, wenn ich bei Kurve zwei bei meiner letzten Runde das Auto nicht ein bisschen hätte heben müssen. Wir haben eine gute Geschwindigkeit, darum sind wir aus dem Rennen um Punkte raus.»
Teamchef Frédéric Vasseur: «Wir haben im Gegensatz zu den vorangehenden Wochen nun Autos, die es ins Q2 schaffen können. Das hat sich aber hier nicht ausgezahlt. Wir wussten vom Training, dass die Lücken minimal sein werden, so war es auch. Aber unglücklicherweise wir heute unsere Aufgabe nicht sauber ausführen.»