Die Krise bei Ferrari wird immer schlimmer! Schon in der ersten Runde fährt Charles Leclerc seinem Teamkollegen Sebastian Vettel ins Auto (im Video oben). Für den Deutschen ist das Rennen mit einem defekten Heckflügel sofort beendet. Wenig später muss aufgrund eines demolierten Unterbodens auch der Bolide des Monegassen rückwärts in die Box geschoben werden. Doppelausfall für die Roten, die in Spielberg bezüglich Speed ohnehin nicht mit der Konkurrenz von Mercedes mithalten konnten.
Die Schuldfrage hinter dem Fiasko ist indes schnell geklärt. Der Übeltäter heisst Leclerc. «Es war klar mein Fehler, da gibt es keine Diskussion», gibt er gegenüber «Canal+» zu. «Heute war ich ein Arschloch, ich finde kein anderes Wort dafür. In unserer Situation müssen wir alle Chancen nutzen. Heute habe ich es vermasselt. Ich habe eine Möglichkeit gesehen, wo eigentlich keine war. Aber ich habe es trotzdem versucht.»
Vettel sagt nach seinem Ausfall: «Ich glaube, ich konnte nirgendwo hin. Ich habe mich vorne raushalten wollen, weil schon zwei Autos neben mir waren. Ich wäre dann das dritte gewesen, deswegen war mir nicht ganz klar, wo Charles hinwollte. Aber das ist natürlich dann ganz doof gelaufen, da wir jetzt beide draussen sind. Da war ja gar kein Platz mehr, und ich hatte schon die Innenseite und ich weiss nicht, wo er da hin wollte. Das ist natürlich bitter für uns beide und bitter für das Team, bitter auch für mich, weil ich heute unbedingt Rennen fahren wollte und unbedingt eine Antwort bekommen wollte von letzter Woche. Aber die Antwort werden wir leider nicht bekommen.»
Hamilton noch sechs Siege hinter Schumi
Die weiteren 70 Runden können dann bezüglich Renn-Action nur bedingt mit der ersten mithalten. Vorne ist Weltmeister Lewis Hamilton wieder ganz der Alte und fährt im zweiten Saisonrennen den ersten Sieg ein. Es ist der 85. GP-Erfolg des Briten. Noch sechs Siege fehlen zum Rekord von Michael Schumacher (91). Hinter Hamilton schaffen es Valtteri Bottas im zweiten Mercedes und Max Verstappen im Red Bull aufs Podest. Der Holländer muss Platz zwei nur aufgrund eines defekten Frontflügels dem Sieger von vor einer Woche überlassen. Bottas bleibt WM-Leader.
Kimi musste Sprit sparen
Die beiden Alfa-Sauber schnuppern dank eines langen ersten Stints (45 Runden) an den Punkten. Kimi Räikkönen (11.) fehlt dann aber der Speed, um sich an Kvyat im Alpha Tauri vorbeizuschieben. Kimi: «Schade, dass ich beim Ferrari-Crash so viel Zeit verlor und die letzten zwanzig Runden auch noch Sprit sparen musste.» Räikkönen und Giovinazzi bezahlen den Preis für die verpatzte Quali. So sieht aktuell der harte Alltag aus.
Für Spektakel sorgt Sergio Pérez, der im Rancing Point von Startplatz 17 bis auf Position sechs vorprescht. Erst in der letzten Runde muss er Position fünf an den erneut starken Lando Norris (McLaren) abgeben.
Renault-Protest gegen Pink Panther
Am späten Sonntagabend legt Renault erstmals offiziell Protest gegen Racing Point Mercedes (auch Pink Panther genannt) ein. Die Franzosen sind seit den Testfahrten Ende Februar in Barcelona sauer, dass das pinkfarbene Auto mehr als eine Kopie des Mercedes von 2019 ist. Renault behauptet, dass mehr Teile vom Weltmeister-Auto übernommen worden sind, als erlaubt. Der praktisch aussichtslose Protest wird erst in den nächsten Tagen oder Wochen zu einem Resultat führen.