Der dritte Advent – und die Formel 1 singt jetzt schon lauter denn je: O du fröhliche! Fahrermässig scheint für 2023 eigentlich klar, wenn Sir Lewis Hamilton (38) endlich auch offiziell Ja sagt. Und sonst wird man bei Mercedes wohl Bottas wieder von Alfa-Sauber abziehen. Denn für den arbeitslosen Mick Schumacher (23) ist ja höchstens ein Vertrag für den Simulator- und Testbetrieb vorgesehen. Der Deutsche vom Genfersee hat die Haas-Freistellung noch nicht verkraftet: «Ich werde es meinen Kritikern noch zeigen, dass ich es kann!» Sein grosser Traum («Mit Ferrari Weltmeister zu werden!») ist geplatzt. In Maranello hat man in diesen festlichen Tagen ganz andere Probleme: Wer ersetzt Teamchef Mattia Binotto (53), der nicht ganz freiwillig zurücktrat? Nun, schon seit Juni wird von der Chefetage ein Nachfolger gesucht!
Von den meisten Kandidaten wie Horner, Seidl oder Tost kam ein klares Nein. Kein Witz: In Deutschland brachte man selbst Ex-Sauber-Chefin Monisha Kaltenborn ins Spiel. Nur einer schwieg bis jetzt: Frédéric Vasseur (54). Der Franzose ist nicht nur der Wunschkandidat von seinem Freund Charles Leclerc (24). Aber diese Verbindung hilft, wenn Vasseur tatsächlich Hinwil verlassen will. Und sein Ehrgeiz scheint tatsächlich grösser zu sein als die oft gepredigte Loyalität zu Alfa-Sauber! Das zu lösende Problem mit den Roten: Vasseur hat offenbar noch Nebenjobs wie das Fahrermanagement (Bottas, Pourchaire). Aber für das Himmelfahrtskommando beim Italo-Team, das seit über 15 Jahren (Räikkönen 2007) auf einen Fahrer-Titel wartet, scheint selbst Vasseur Kompromisse einzugehen.
Und was macht Binotto? Als Ingenieur und Motorenkenner wäre er an vielen Orten willkommen. Nur Mercedes-Chef Toto Wolff blockte sofort ab: «Dafür wurde in den letzten Jahren zu viel Geschirr zwischen uns zerschlagen!» Aber Audi, das 2026 offiziell mit dem Sauber-Chassis unterwegs ist, überlegt sich bestimmt, den in Lausanne geborenen Italiener als vorbereitenden Technik-Chef nach Hinwil und Neuburg an der Donau (Distanz 370 Kilometer) zu holen. Ferrari soll Binotto übrigens eine Million Euro geboten haben, wenn er bis Sommer 2023 keinen neuen Job annimmt. Klar, er nimmt das Wissen von über 25 Jahren Ferrari mit. Audi hat übrigens seine Motoren-Belegschaft schon auf fast 400 Mitarbeiter erhöht.