Gasly, Ricciardo oder Schumi
Trio kämpft um den heissesten Formel-1-Sitz

Wenn man nicht in einem Red Bull, Ferrari oder Mercedes sitzen kann, dann muss eben das beste Cockpit vom Rest des Feldes her. Und das ist dieses Jahr sicher der blaue Alpine.
Publiziert: 29.08.2022 um 17:27 Uhr
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Dieses Cockpit wird frei: Fernando Alonso verlässt Alpine.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Spa

Im Kampf um den vierten WM-Platz sind die Franzosen ihrem einzigen Gegner, McLaren-Mercedes, am Sonntag in Spa mit 16:0 Punkten (total 115:95) brutal davongefahren.

Alonso verlor die Nerven

Alpine, das in den bisherigen 14 Rennen 21 Mal punktete (wie Ferrari), wird auch 2023 ein gutes Auto haben, da sich die Regeln ja kaum ändern.

Und eigentlich war für nächstes Jahr schon alles klar: Man wollte neben Ocon weiter mit Alonso fahren – und das eigene Juwel (F2-Champion Oscar Piastri) für ein Jahr irgendwo ausleihen.

Der Plan ging tüchtig in die Hosen. Alonso wollte nur mit einem Zweijahresvertrag bleiben, verlor die Nerven, unterschrieb bei Aston-Martin-Mercedes.

Kaum geschehen, erklärte Piastri (den Alpine drei Jahre aufgebaut hatte): «Ich fahre 2023 nicht für Alpine!» Er hatte heimlich bei McLaren unterschrieben! Zu spät für Alonso und Alpine, das sonst dem Spanier sofort einen Zweijahresvertrag offeriert hätte.

Alpine erwartet viele Millionen

Der «Fall Piastri» ist seit Montag ein Thema beim F1-Schiedsgericht in Genf, wo alle Verträge der Fahrer mit den Optionen hinterlegt werden müssen. Die drei neutralen Richter werden wohl schnell herausfinden, ob Piastri weiter Alpine gehört oder eben rechtskräftig schon ein McLaren-Pilot ist.

Sollte der junge Australier (ein Jahrzehnt-Talent?) weiter Alpine gehören, bekäme er die Superlizenz nur für das Team, für das er ja nicht fahren will. Entweder er kehrt reumütig zurück – und es fliessen viele Transfer- und Abfindungs-Millionen Richtung Frankreich.

Ocon/Gasly nur fahrerisch ideal

Eigentlich egal. Der momentane WM-Achte, der Franzose Esteban Ocon (64 Punkte), sucht einen neuen Teamkollegen. Nun, sein Landsmann Pierre Gasly (26, Monza-Sieger 2020) will bei Alpha-Tauri-Honda unbedingt weg. Er wäre fahrerisch für Alpine die beste Lösung. Menschlich aber nicht. Die beiden Franzosen grüssen sich kaum.

Ricciardo müsste betteln

Da wäre noch der bei McLaren abgehalfterte Australier Daniel Ricciardo (33, 8 Siege). Er muss Piastri Platz machen. Nachdem Ricciardo vor zwei Jahren Renault (aus dem Alpine wurde) den Schuh gezeigt hat, müsste er jetzt um eine Rückkehr betteln!

Schumi nur die Notlösung

Wenn die logischen Lösungen bachab gehen, käme noch der Name Schumacher ins Alpine-Spiel. Mick spürt es selbst, er muss Haas nach zwei Jahren verlassen. Sonst droht sogar das Aus, das die Formel-1-Besitzer unbedingt verhindern wollen!

Leistungsmässig ist Schumi junior nur Mittelmass mit bisher sieben Crashes, 12 WM-Punkten – und in der Quali gegen Magnussen liegt er 2022 mit 2:12 zurück. Sein Name könnte ihn retten.

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